14.) Fachkolloquieum für DBU-Stipendiaten
"Ökonomische Bewertungsmethoden im Umweltbereich -
Instrumente, Methodik, Praxis, Probleme und Grenzen der Anwendung"
29.03 - 30.03.2004 - Umweltforschungszentrum Leipzig
Das Kolloquium ist für jene Stipendiaten gedacht, die sich mit volkswirtschaftlichen Bewertungsmethoden im Umweltbereich befassen und sich über Methoden austauschen und Ergebnisse zur Diskussion stellen möchten. Darüber hinaus werden wir einige Experten aus Schnittstelle Forschung/Praxis zum Initialvortrag einladen. Das genauere Programm wird noch bekannt gegeben. Die Veranstaltung wird mit Tagungszuschuss und Fahrtkostenerstattung von der DBU gefördert. Der Eigenbeitrag wird bei 15 Euro liegen.
Mo, 29.03.2004, 11:00 Uhr, bis Di, 30.03.2004, 16:00
"Beiträge der Institutionenökonomik zur Lösung umweltrelevanter Problemstellungen - Theorie und Anwendung"
Wer setzt sich mit der Institutionenökonomik auseinander? Wir suchen Interessenten, die sich mit Aspekten der institutionenökonomischen Theorie und ihrer Anwendung auf umweltökonomische und umweltpolitische Problemstellungen beschäftigen. Falls sich eine "kritische Masse" finden sollte, würden wir dazu gerne ein Fachkolloquium veranstalten. Bitte meldet euch bis zum 08. August 2003 bei Gabriele Jahn (gjahn@gwdg.de) Universität Göttingen) oder Jörg Eggers(Joerg.Eggers@rz.hu-berlin.de, Humboldt-Universität Berlin).
Tagung der nicht-naturwissenschaftlichen DBU-Stipendiaten
Liebe MitstipendiatInnen,
ich hatte bis zum 31.12.02 ein DBU-Habilstipendium und bin jetzt Prof. in Bremen. Ich und einige andere (aktuelle wie ehemalige) Stipendiaten haben Folgendes festgestellt: Die Geisteswissenschaftler (Juristen, Ökonomen, Soziologen, Philosophen, Historiker, Theologen usw.) sind auf den Stipendiatenseminaren naturgemäß stark in der Minderheit. Das ist schade. Denn der intensive Diskurs mit BENACHBARTEN Disziplinen und mit Leuten, die zu ähnlichen Themen wie man selbst arbeitet, kann einen ungeheuer voranbringen. Zudem arbeiten Umweltjuristen, Umweltökonomen, Umweltpolitologen, Umweltsoziologen usw. oft zu (fast) identischen Fragestellungen - ohne die Ansätze anderer Disziplinen überhaupt zur Kenntnis zu nehmen (und wirklich zu klären, wie überzeugend bestimmte Ansätze und Argumente nun sind oder auch nicht). Z.B. haben viele von uns in ihren Doktorarbeiten Ausführungen zum Nachhaltigkeitsverständnis oder zur Abwägung gegenläufiger Belange oder zu Steuerungsfragen drin. Nach meiner Erfahrung sind sich die Disziplinen dieser massiven Überschneidungen oft kaum bewusst. Damit verschenkt man indes leichtfertig starke Erkenntnisgewinne. Nicht zuletzt kann der interdisziplinäre Diskurs auch helfen, Hintergrundannahmen sichtbar zu machen, die eine Disziplin macht und ohne die ihren Ergebnisse der Boden entzogen wird - und die vielleicht ziemlich problematisch sind. Ein Beispiel dafür ist die Präferenz- bzw. Konsumentensouveränität in der Ökonomie und Politologie - die z.B. ich aus einer philosophischen und verfassungsrechtlichen Perspektive für unhaltbar halte und damit als Basis einer Theorie für nicht verteidigbar halte.
Vor diesem Hintergrund schlagen wir vor, einen gemeinsamen Workshop der geisteswissenschaftlichen Stipendiaten der DBU zu machen. Er könnte heißen "Nachhaltigkeit und Geisteswissenschaften". Ein solcher Workshop sollte allerdings NICHT einfach eine Art weiteres Stipendiatenseminar sein, auf dem jeder schlicht sein Diss-Thema vorstellt. Zwar geht es m.E. einerseits darum, dass jeder seine spezielle Kompetenz einbringt. Idealerweise sollte jeder Beteiligte ein Referat von (je nach Wunsch und Thema) 15-30 Minuten halten, das sein Diss-Wissen nutzt - andererseits aber mit den anderen Referaten ein kohärentes Gesamtthema ergibt. Näher konkretisieren ließe sich dies, sobald alle potentielle Interessenten je ein Thema vorschlagen, über das sie referieren würden und das auch für andere Disziplinen interessant wäre (m.E. sollte das in vielen Fällen nicht "eins zu eins" das Dissertationsthema sein). Auf dieser Basis könnte eine Tagung eine intensive Diskussion ermöglichen, bei der nicht einfach Statements in den Raum gestellt, sondern Thesen wirklich kritisch-diskursiv geprüft werden - so dass am Ende jeder wirklich etwas dazulernt. Es sollten also nicht einfach beliebige Äußerungen nebeneinandergestellt werden - sondern es sollte ein echter Test der eigenen Positionen auf Herz und Nieren eröffnet werden :-) Ich persönlich nutze dieses Verfahren seit längerem und kenne es als äußerst gewinnbringend. Ich habe auch mit Hilfe dessen eine sehr interdisziplinäre Habil verfassen können, die nicht nur juristisch, sondern auch philosophisch, soziologisch und ein bisschen ökonomisch und politologisch ist ("Zukunft in Freiheit: Grundrechtliche, philosophische und steuerungstheoretische Elemente eines modernen Liberalismus - und einer Theorie der Nachhaltigkeit").
Ich dachte an eine zweitägige Tagung, die am ersten Tag am späten Vormittag beginnt und am zweiten am späten Nachmittag endet, so dass nur eine Übernachtung erforderlich wird. Organisatorisch biete ich an, die Sache zu betreuen. Das heißt, dass ich die genauen Vortragsthemen mit den Interessenten klären, die genaueren Einladungen verschicken und die sonstigen organisatorischen Dinge regeln würde (Raumbeschaffung usw.). Tagungsort sollte dann allerdings Bremen sein. Nach Rücksprache mit dem zuständigen Fachreferenten wage ich die Prognose, dass die DBU für aktuelle Stipendiaten wohl die Fahrt- und Unterbringungskosten übernehmen würde (für Ehemalige könnte es auf eine hälftige Kostenteilung hinauslaufen). Als Tagungstermin käme von meiner Seite aus entweder noch die erste Julihälfte in Frage - oder die zweite Oktoberhälfte (noch später eher ungerne, weil lange Vorläufe erfahrungsgemäß den Aufwand erhöhen, weil Leute erst zusagen und dann absagen usw. usf.). Von meinen zeitlichen Abläufen her sollte die ganze Sache an keinem Montag, keinem Samstag und keinem Sonntag stattfinden. Hinsichtlich der Terminfrage bitte ich Euch allgemein zu bedenken, dass es naturgemäß keinen Termin geben wird, der allen Wünschen in jeder Hinsicht gerecht wird :-)
Sollten die Referate eine ausreichende Qualität haben, könnte ich ggf. versuchen, bei einem einschlägigen Verlag einen Tagungsband zu initiieren. Das wäre für viele als Möglichkeit, jenseits der konkreten Dissertation mal etwas zu veröffentlichen, vielleicht nicht uninteressant.
Ich schlage folgendes Verfahren vor: Bitte schickt mir bis zum 31.07.2003 eine Rückmeldung, ob Ihr Euch an einer solchen Tagung beteiligen würdet. Mit den Rückmeldern würde ich dann bilateral klären, über welches genaue Thema sie referieren könnten (wobei auch die Möglichkeit bestehen sollte, ohne eigenes Referat als reiner "Diskutant" an der Tagung teilzunehmen). Sollten sich mehr Interessenten finden, als man im gegebenen zeitlichen Rahmen realistisch unterbringen kann, müsste man ggf. eine Auswahl treffen (was ich allerdings schade fände). Auf dieser Basis würde ich dann einen Vorschlag für einen genauen Tagungsablauf entwerfen, den ich sodann an die Interessenten, die sich bei mir gemeldet haben, schicken würde mit der Bitte um etwaige Änderungsvorschläge.
Beste Grüße
Euer Felix
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Prof. Dr. Felix Ekardt, M.A.
Forschungsstelle für Europäisches Umweltrecht
Universität Bremen, FB Rechtswissenschaft
Postfach 33 04 40
Universitätsallee
28359 Bremen