DBU aktuell Nr. 8 | 2016

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

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Gemeinsame Freude über den Deutschen Umweltpreis (v.l.): DBU-General­sekretär Dr. Heinrich Bottermann, Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf, Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks, Bundespräsident Joachim Gauck, die Umweltpreisträger van Abel, Mettke und Feeß und DBU-Kuratoriums­vorsitzende Rita Schwarzelühr-Sutter
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Bundespräsident Gauck: Hochachtung für die Preisträger
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Die Umweltpreisträger 2016 (v. l.): Walter Feeß, Prof. Dr. Angelika Mettke, Bas van Abel
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1. Bundespräsident überreichte Deutschen Umweltpreis an van Abel, Feeß und Mettke

»Die Bereitschaft, Problemen die Stirn zu bieten, ist entscheidende Triebfeder für den Erfolg beim Umweltschutz.« Mit diesen Worten würdigte Bundespräsident Joachim Gauck Ende Oktober die diesjährigen Träger des Deutschen Umweltpreises der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und die DBU selbst im 25. Jahr ihres Bestehens. Gauck weiter wörtlich: »Ihre Leistungen bestätigen mir: Wir können optimistisch in die Zukunft schauen. Wir können guten Mutes sein, ein Verhalten zu erlernen, das die Reichtümer unseres Planeten zu schätzen und die Grenzen seiner Belastbarkeit zu respektieren weiß.«

Aus den Händen des Bundespräsidenten nahmen in Würzburg der Unternehmer Bas van Abel (Amsterdam), die Wissen­schaftlerin Prof. Dr.-Ing. Angelika Mettke (Cottbus) und der Unternehmer Walter Feeß (Kirchheim/Teck) den höchstdotierten unabhängigen Umweltpreis Europas in Empfang. Van Abel erhält 250 000 Euro. Die zweite Hälfte des Preis­geldes teilen sich Mettke und Feeß.

Vor rund 1 200 geladenen Festgästen – darunter Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, die Präsidentin des Bayerischen Landtages, Barbara Stamm, die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf und ihr niedersächsischer Amtskollege Stefan Wenzel, Prof. Dr. Klaus Töpfer, Träger des Umweltpreises 2002, der Vorsitzende der ökologischen Arbeitsgruppe der Deutschen Bischofskonferenz und Weihbischof in der Erzdiözese Freiburg Dr. Bernd Uhl sowie der Physik-Nobelpreisträger Prof. Dr. Georg Bednorz – betonte Gauck, der Bausektor gehöre zu den Wirtschaftsfeldern, für die besonders große Mengen hochwertiger Rohstoffe benötigt würden. Deren Recycling sei deshalb umso wichtiger. Durch die Preisträger Mettke und Feeß habe sich herum­gesprochen, wie erfolgreich sich Baustoffe für den Gebäudebau wiederverwenden ließen.

Auch Preisträger van Abel weise Wege zu verantwortungsbewusstem Handeln. Beim Fairphone gehe es um einen fairen Ausgleich von Umweltschutz, wirtschaftlichen Interessen und sozialen Belangen. Hochachtung zollte Gauck dem Preisträger dafür, wie er diese komplexe Aufgabe gemeistert habe – von der Gewinnung der Rohstoffe über die Fertigung der Geräte bis hin zur Reparatur und zum Recycling. Er wünsche sehr, so der Bundespräsident, dass das Beispiel aller drei Preisträger Schule mache und dass ihre Leistungen »Impulse geben, um Nachhaltigkeit Alltag werden zu lassen«.

DBU sensibilisiert Menschen für Bedeutung ökologischer Zusammenhänge

Das Staatsoberhaupt würdigte auch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt anlässlich ihres 25. Geburtstags in diesem Jahr. Bundespräsident und DBU verbinde eine lange, ausgezeichnete Partnerschaft. Bereits die Genese der DBU bestätige, dass Ökonomie und Ökologie keine Gegensätze sein müssten. Schon die Gründerväter hätten auf das Potenzial der kleinen und mittelständischen Unternehmen gesetzt. Denn umweltfreundliche Verfahren, Dienstleistungen und Produkte seien Motor für Wachstum und Arbeitsplätze. Dabei sei vor 25 Jahren Skepsis gegenüber der »Green Economy« in den klassischen Industriezweigen noch weit verbreitet gewesen. Die Fördermaßnahmen der DBU hätten deshalb einen doppelten Effekt: Sie trieben die Entwicklung umweltschonender Produkte und Verfahren an. Zugleich gelinge es, Sorgen abzubauen, Umweltschutz schade der Wettbewerbsfähigkeit. Die DBU habe Millionen Menschen in Deutschland für die Bedeutung ökologischer Zusammenhänge sensibilisiert. Ihre Förderprojekte bewiesen, wie viele Möglichkeiten es gebe, durch Umwelt- und Ressourcenschutz Lebensbedingungen zu verbessern. Der Bogen spanne sich vom Klima-, Boden- und Gewässerschutz über den Schutz der Artenvielfalt, den sparsamen Umgang mit Energie und Ressourcen bis zur umweltgerechten Abfallverwertung und zu verantwortungsbewusster Ernährung.

Als Ansporn und Ermutigung wertete Gauck die Dynamik, die den Ratifizierungsprozess des Klimaschutzabkommens von Paris vorangetrieben habe. Dass auch die USA, China, Indien und die Europäische Union das Abkommen ratifiziert haben, sei ein großer diplomatischer Erfolg, bei dessen Zustandekommen sich die Bundesregierung stark habe einbringen können. Gauck: »Aber wir wissen auch, die eigentliche Bewährungsprobe, die substantielle Minderung der Treibhausgase, steht uns noch bevor.« Gefordert sei nicht nur die Politik. Denn Klima- und Umweltschutz insgesamt seien nicht zuletzt eine Frage des Kaufverhaltens jedes Einzelnen. Diese Erkenntnis sei nicht neu, sie aber zu beherzigen, falle dennoch schwer.

Mit unglaublich viel Mut, Engagement, Idealismus gegen zahlreiche Widerstände
In ihren Laudationes gingen die Jurymitglieder Prof. Dr. Katharina Hölzle, Inhaberin des Lehrstuhls für Innovationsmanagement und Entrepreneurship der Universität Potsdam, und Max Schön, Unternehmer und Vorstandsmitglied des Club of Rome Deutschland, auf die Leistungen der Preisträger 2016 ein. Hölzle und Schön betonten, alle drei Preisträger lösten »vertrackte Probleme«, für die es keine einfachen Lösungen gebe, mit unglaublich viel Mut, Engagement, Idealismus und gegen zahlreiche Widerstände. Als Macher und Idealisten schafften sie es, Lösungen umzusetzen und die sehr komplexen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen konkret anzupacken.

In seinem Schlusswort wies DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann darauf hin, dass Umweltschutz und Nachhaltigkeit heute – durchaus nach Rückschlägen – in der Mitte aller gesellschaftspolitischen Institutionen angekommen seien. Den Durchbruch habe im Vorjahr das Klimaschutzabkommen von Paris gebracht, das nun tatsächlich in Kraft treten werde. Bundespräsident Gauck habe diesen Prozess maßgeblich gefördert: Zum einen durch seine zutreffenden Worte zur Bedeutung des Umweltschutzes, wonach Umweltschutz ein zivilisatorischer Lernprozess ist, der uns ein Leben lang begleitet. Zum anderen habe Gauck fünfmal in Folge den Deutschen Umweltpreis überreicht, obwohl sicher auch andere Themen weit vorne auf der Agenda gestanden hätten. Bottermann an Gaucks Adresse: »Eines bleibt für uns immer mit Ihrer Amtszeit verbunden: Die in Osnabrück 2013 geborene Formulierung ‚Umweltschutz muss Freude machen‘ ist der Leitspruch unserer Arbeit.«

Der Festakt wurde von »Tagesschau«-Sprecherin Judith Rakers fachkompetent und souverän moderiert.
Hier der Link zum Video.

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Pressekonferenz vor der Preisverleihung (v. l.): Walter Feeß, Prof. Dr. Angelika Mettke, Dr. Heinrich Bottermann, Bas van Abel, Franz-Georg Elpers (Presse­sprecher der DBU)
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Festakt im Congress Centrum Würzburg
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Begrüßung durch Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin, Vorsitzende des DBU-Kuratoriums (links), Dr. Heinrich Bottermann, DBU-Generalsekretär. Judith Rakers (Mitte) moderiert.
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Im Gespräch (v. l.): Dr. Barbara Hendricks, Bundesumweltministerin, Ulrike Scharf, bayerische Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz, Prof. Dr. Klaus Töpfer, Gründungsdirektor IASS, Umweltpreisträger 2002, Dr. Bernd Uhl, Weihbischof in der Erzdiözese Freiburg, Judith Rakers
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Licht-Künstler Till Pöhlmann
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Daniela Schadt, Bundespräsident Joachim Gauck, Rita Schwarzelühr-Sutter, Dr. Barbara Hendricks, Ulrike Scharf (v. l.)
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Die Laudatoren der diesjährigen Preisträger im Gespräch mit Judith Rakers (Mitte): Max Schön, Unternehmer, Club of Rome Deutschland, und Prof. Dr. Katharina Hölzle, MBA, Inhaberin des Lehrstuhls für Innovationsmanagement und Entre­preneurship an der Universität Potsdam
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Empfang nach der Preisverleihung
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Interviews vom Umweltpreis: