DBU aktuell Nr. 8 | 2016

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

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DBU-Finanz- und Personalchef Michael Dittrich
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Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann erläutert DBU-Divestment-Strategie
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Ausstellung »Bauen mit Holz« eröffnet: Uwe Beckmeyer (links), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, und Prof. Hermann Kaufmann (rechts) von der TU München
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Naturerbe-Neubau
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Historische Saline in Montenegro
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Neue Ausstellung zum interaktiven Kennenlernen erneuerbarer Energien
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3.) Neues aus Kuratorium und Geschäftsstelle

DBU-Finanzchef im Innenausschuss

DBU-Finanz- und Personalchef Michael Dittrich war Mitte Oktober als Sachverständiger zu einer Anhörung im Innenausschuss des Deutschen Bundestages eingeladen. Es ging um die Altersversorgung von Bundesbeamten, Berufssoldaten und Richtern. Das Thema wird im Gesetzentwurf »zur Änderung des Versorgungsrücklagegesetzes und weiterer dienstrechtlicher Vorschriften« behandelt, der von der Bundesregierung vorgelegt wurde. Danach soll die 1999 errichtete Versorgungsrücklage länger erhalten werden, indem der Beginn der Mittelentnahme auf das Jahr 2032 verschoben wird. So werde die Aufzehrung des Vermögens verhindert, bevor das mit dem Gesetz bezweckte Ziel erreicht wird, die Höchstlast bei den Versorgungsausgaben zu dämpfen, heißt es in der Vorlage.

Daneben ging es auch um eine Optimierung der Anlagestrategie für die zurückgelegten Mittel. Michael Dittrich warb dafür, ethische, ökologische und soziale Kriterien bei der Kapitalanlage zu berücksichtigen und entsprechende Vorgabe in den Gesetzesentwurfes mit aufzunehmen. Nach den Erkenntnissen verschiedener Studien und den Erfahrungen der DBU sei dies sowohl unter gesellschaftlichen als auch finanziellen Gründen sinnvoll, sagte Dittrich.


Bottermann erläutert DBU-Divestment-Strategie

Beim Fachgespräch der Grünen Bundestagsfraktion »Divestment: Baustein nachhaltiger Politik« Ende Oktober stellte DBU-Generalsekre­tär Dr. Heinrich Bottermann die Position der DBU dar. Er wies daraufhin, dass die Einführung einer Divestment-Strategie bereits im November 2015 beschlossen wurde. Diese sehe vor, aus Kohle­investments auszusteigen, so Bottermann. Die DBU tätige in diesem Segment keine weiteren Neuinvestitionen mehr und habe binnen Jahresfrist bereits 75 % der bestehenden Kohleinvestments abgebaut. Öl- und Gas-Investments würden hingegen differenzierter betrachtet: Öl werde als Grundstoff für hochwertige Produkte als zu wertvoll zum Verbrennen betrachtet, Gas hingegen als notwendige Brückentechnologie für die Energiewende angesehen. Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, müsse die Weltwirtschaft auf Dauer auf die Nutzung aller fossilen Brennstoffe verzichten, erklärte der DBU-Chef zusammenfassend.

 


Holzbau-Ausstellung in Berlin eröffnet

Mitte Oktober ist die DBU-geförderte Ausstellung »Bauen mit Holz« im Lichthof des Martin-Gropius-Baus in Berlin eröffnet worden. Sabine Djahanschah (2. v. r.), DBU-Expertin für Architektur und Bauen, hielt in Vertretung von DBU-General­sekretär Dr. Bottermann die Eröffnungsrede. Bemerkenswert sei, so Djahanschah, wie es den Ausstellungsmachern gelungen sei, Wald-, Forst-, Rohstoff- und Ökologieaspekte in die Ausstellung einzubinden. Nach Ansicht der Baufachfrau stelle das ein absolutes Alleinstellungsmerkmal dar.

Auch DBU-Kuratoriumsmitglied Cajus Caesar (2. v. l.) nahm an der Eröffnung teil und erklärte nach einem Ausstellungsrundgang: »Die Botschaft für die breite Öffentlichkeit lautet: Holz ist Zukunft!« Weiter auf dem Foto: Uwe Beckmeyer (links), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundes­wirtschaftsministerium, und Prof. Hermann Kaufmann (rechts) von der TU München, deren Fachgebiet Holzbau die Ausstellung konzipiert hat.

 


Naturerbegebäude erhält den 1. Preis

Für den Neubau des 2015 eingeweihten neuen Verwaltungs­gebäudes der Stiftungstochter DBU Natur­erbe nahm DBU-Verwaltungschef Michael Dittrich Mitte November gemeinsam mit Architekt Marcus Huber vom Büro METARAUM in Stuttgart einen der Hauptpreise des Holzbaupreises Niedersachsen in Empfang. Die Auszeichnung wurde von Niedersachsens Verbraucherschutzminister Christian Meyer überreicht. Die Preisjury betonte: Ganz auf die Funktionen ausgerichtet, vermeide der Entwurf des DBU-Gebäudes überflüssige Gestaltungselemente. »Die Akzeptanz von Holzbauten zu steigern – und damit ihre Verbreitung –, ist uns ein besonders wichtiges Anliegen«, sagte Dittrich bei der Entgegennahme des Preises.

 


Historische Saline in Montenegro als Naturerlebnisstätte


Das Salz aus der historischen Saline Tivat finanzierte einst den kulturellen Reichtum der seit 1979 als UNESCO-Welterbestätte anerkannten »natürlichen und kulturhistorischen Region von Kotor« in Montenegro. Der Betrieb der Saline ist längst erloschen, sie stellt aber noch immer einen wichtigen Rastplatz für Zugvögel dar. Im Gegensatz zu den Vögeln nahmen die menschlichen Besucher die Saline in Tivat aber bisher nicht wahr.

Um die außergewöhnliche Verbindung von Kulturgeschichte und Natur in der Saline Tivat zu bewahren und in ihrer Wahrnehmung zu fördern, startete die Stiftung EuroNatur daher im Jahr 2013 mit finanzieller Unterstützung der DBU ein Projekt, um Naturerleben und -erfahren in der historischen Saline Tivat zu beleben. Heute, drei Jahre später kommt das Projekt nun zu einem erfolgreichen Ende.

Im Laufe des Vorhabens wurde zunächst ein Managementplan für das Feuchtgebiet erarbeitet, der auch ein Konzept für die Besucherlenkung enthält. Auf dieser Basis wurden unter anderem ein Informationszentrum und Beobachtungstürme errichtet sowie Karten, Informationsbroschüren und eine Smartphone-App zum Schutz­gebiet erstellt. Für den Betrieb des Informationszentrums wurde eine Fachkraft eingestellt, deren Übernahme nach Projektende durch das Tourismusbüro der Gemeinde Tivat sichergestellt werden konnte. Im Rahmen von zahlreichen Umweltbildungsveranstaltungen und Exkursionen wurden die Tier- und Pflanzenwelt sowie die Geschichte der Saline mehreren hundert Schülern aus ganz Montenegro näher gebracht. Auf der im September veranstalteten Abschlusskonferenz blickten nun alle beteiligten Akteure auf das Projekt zurück und waren sich einig, dass nicht nur das gute Ergebnis an sich, sondern vor allem auch die Zusammenarbeit zwischen der montenegrinischen Naturschutzorganisation CZIP, der Küstenschutzbehörde Morsko Dobro, der Gemeinde Tivat und den Stiftungen EuroNatur und DBU Modellcharakter für den zukünftigen Naturschutz in Montenegro hat.


Ausstellung über Erneuerbare in Breslau

Eine neue Ausstellung zum interaktiven Kennenlernen erneuerbarer Energien zeigt das Breslauer Forschungszentrum EIT+ seit Anfang September im »Humanitarium«. Zahlreiche Installationen präsentieren dort auf praktische Weise Wissenswertes über Sonnen-, Wasser- und Windkraft sowie Geothermie. Die von der DBU finanzierte Ausstellung entstand dank Mitwirkung des Breslauer Forschungszentrums EIT+ und der Pädagogischen Ideenwerkstatt BAGAGE e. V. aus Freiburg. Das Projekt zeigt an praktischen Beispielen, wie die Energiegewinnung der Zukunft aussehen kann. Dr. Ulrich Witte (2. v. r.), Leiter der DBU-Abteilung Umweltkommunikation, hob in seiner Ansprache besonders die räumliche Nähe dieser Experimentierwerkstatt zu den Forschungslaboren des EIT+ hervor. Das Vorhaben setzt sich zum Ziel, junge Besucher auf spielerische Weise zum weiteren »erwachsenen« Forschen zu animieren. Die DBU engagiert sich in Polen mit insgesamt 170 Projekten, die meisten davon in Niederschlesien.