6.) Ein rumänisches Dorf mit Visionen
Das 1.800 Einwohner zählende Dorf Sinca Noua im Landkreis Kronstadt (Rumänien) erhielt im Jahr 2002 nach 30 Jahren seine Gemeinderechte zurück.
Im Jahr 2004 hat der Gemeinderat beschlossen, das Dorf im Sinne der Agenda 21 zu entwickeln. Diese Vision ist allerdings durch zahlreiche gegenläufige Entwicklungen im heutigen Rumänien gefährdet.
Beispiele dafür sind:
- der Wegfall der traditionellen, ressourcenschonenden Landwirtschaft,
- der Verlust artenreicher Wiesen durch Intensivierung der Landnutzung,
- die Übernutzung der Wälder,
- die unkontrollierte Zersiedlung sensibler Naturräume in Form von Ferien- und Landhäusern der neureichen Oberschicht,
- der schnell wachsende Ressourcenverbrauch,
- fehlende Maßnahmen zum umweltschonenden Umgang mit Abfällen,
- Emissionen und Schmutzwasser.
Im Rahmen eines Projekts des Ökospeichers e. V. (Wulkow/Ostdeutschland) wurden in Sinca Noua konkrete Schritte im Sinne einer nachhaltigen Dorfentwicklung unternommen.
Die Maßnahmen fußen auf den Erfahrungen in Wulkow, die im Jahre 1993 zur Verleihung des Deutschen Umweltpreises geführt haben. Im Einzelnen wurden folgende Initiativen ergriffen:
- Strategien zur Ausweisung von Naturschutzgebieten unter Beteiligung der Bevölkerung,
- Förderung nachhaltiger Landwirtschaft durch Zertifizierungs-, Vermarktungs- und Veredelungsmaßnahmen,
- Vorplanungen für ein Infozentrum »Mensch und Natur« sowie
- einen kommunalen »Werks- und Recyclinghof«.