DBU aktuell - Nr.1 Januar 2008

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

3. Exzenterschneckenpumpen: Neues Gehäuse spart Chemikalien, Energie und Ersatzteile

 
DBU-Aktuell 01/08
Der Schnitt durch eine Exzenterschneckenpumpe zeigt die Bauteile und das Funktionsprinzip. Die Größe der Hohlräume – und damit die Fördermenge der Pumpe – ist dabei direkt proportional zum Drehwinkel des Rotors.
Download
Von A wie Abwasser bis Z wie Zucker, so beschreibt die Firma NETZSCH Mohnopumpen GmbH (Waldkraiburg) den Einsatzbereich ihrer Exzenterschneckenpumpen. Exzenterschneckenpumpen dienen insbesondere dazu, dickflüssige, hochviskose und feststoffhaltige Medien zu fördern. Ihr Herzstück besteht aus einem schneckenförmigen Rotor, der in einem Gehäuse, dem sogenannten Stator, eine exzentrische Drehbewegung ausführt. Dabei bilden sich zwischen dem Stator und dem Rotor Hohlräume, die sich von der Eintrittsseite zur Austrittsseite der Pumpe bewegen. Durch diese Hohlräume wird das Fördermedium kontinuierlich transportiert.

Die Reibung zwischen Rotor und Stator führt zu einem hohen Verschleiß des Stators, der bei herkömmlichen Exzenterschneckenpumpen aus einem Metallmantel mit einem innenliegenden Elastomer­körper aus Gummi besteht. Da das Elastomer fest am Mantel anvulkanisiert ist, ist die sortenreine Entsorgung der beiden Materialien beim Austausch meist zu aufwändig. Hier setzt die NETZSCH Mohnopumpen GmbH mit einem neuen Statoraufbau an: Bei ihrem patentierten iFD (integrated flexible duo)-Stator sind ein flexibler Aluminiumprofil-Mantel und das Elastomer nicht miteinander verklebt (anvulkanisiert), sondern formschlüssig verbunden. Die Abdichtung zwischen Rotor und Stator wird beim neuen System durch axiales Zusammenpressen des Stator-Elastomers unterstützt.

Durch diese Konstruktion lässt sich das Elastomer bei Verschleiß leicht austauschen, während der Mantel weiterverwendet werden kann. Das verbessert die Entsorgung und senkt die Kosten. Eine weitere Umweltentlastung liegt darin, dass die sonst für das Anvulkanisieren notwendige Vorbehandlung des Mantels entfällt: Chemikalien, wie z. B. organische Lösungsmittel zum Entfetten, Haftvermittler (Primer) und Binder, werden nicht mehr benötigt.

Überdies lässt sich zukünftig, mittels einer optionalen Einstelleinheit, die axiale Presskraft am Stator variieren, wodurch die Vorspannung und damit die Reibung zwischen Rotor und Stator an den aktuellen Betriebsdruck und die Betriebs­temperatur der Pumpe angepasst werden kann. Dies führt im Endeffekt zu einem geringeren Verschleiß und zu einem geringeren Stromverbrauch der Pumpe. Wegen seines Aufbaus aus zwei Bauteilen ist auch die Montage und Demontage des Stators auf dem Rotor - z. B. zu Wartungszwecken - deutlich einfacher als bei herkömmlichen Exzenter­schneckenpumpen.

Der iFD-Stator verbindet damit Umweltentlastung, geringere Betriebskosten und Benutzerfreundlichkeit und wird inzwischen standardmäßig in neue NETZSCH-Exzenterschneckenpumpen eingebaut.
www.netzsch-pumpen.de