DBU aktuell - Nr. 11 |  November 2008

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

6.) Rahmenbedingungen für kommunales Nachhaltigkeitsmanagement

Ascha, Berlin-Lichtenberg, Donaueschingen, Ludwigsburg, Neu-Ulm, Nordhausen, Paderborn, Tübingen, Wiesbaden und Würzburg haben über europäische Grenzen hinweg an einem Modell für integriertes, kommunales Nachhaltigkeitsmanagement mitgearbeitet, das in der kommunalen Praxis getestet wurde. Im Rahmen eines von der DBU zusammen mit ICLEI (Local Governments for Sustainability) und der Bodensee-Stiftung Mitte September organisierten Fachgesprächs tauschten Experten aus Bund, Ländern, Gemeinden und Wissenschaft ihre Erfahrungen aus.


Die Einschätzung der rund 20 Fachleute: Die bestehenden Rahmenbedingungen sind zu unübersichtlich. Stellvertretend für die zehn beteiligten Städte, Gemeinden und Kreise erläuterte Martin Kurt von der Stadt Ludwigsburg Umsetzung undNutzen des integrierten Managements am Beispiel eines von der DBU geförderten Projekts.

Das Nachhaltigkeitsmanagement ermöglichte der Stadt Ludwigsburg, die Realisierung ihres mit breiter Beteiligung der Bevölkerung erarbeiteten Stadtentwicklungskonzeptes durch eine effiziente, zyklische Steuerung zu verstetigen. Ludwigsburg wurde mittlerweile für ihren integrierten Stadtentwicklungsprozess und das Nachhaltigkeitsmanagement mit dem Deutschen Lokalen Nachhaltigkeitspreis ZeitzeicheN 2008 in der Kategorie »Kommunen« ausgezeichnet. Die Experten des Fachgesprächs waren sich einig, dass fehlende verbindliche Regelungen, eine projektorientierte Förderlandschaft sowie geringes Bewusstsein der Entscheidungsträger der Nachahmung des Ludwigsburger Beispiels in anderen Städten und Gemeinden entgegenstehen.

Auch wenn die rechtsverbindliche Einführung eines integrierten Managementsystems vorerst nicht zu erwarten ist, sollte Städten und Gemeinden eine Anpassung der Rahmenbedingungen (z. B. gezielte Förderanreize)  nahegelegt werden. Standardindikatoren und Berichtspflichten im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategien von EU, Bund und Ländern wurden von den Gesprächsteilnehmern als ebenso förderlich angesehen wie Schulungsangebote für Bürgermeister und Entscheidungsträger.

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