In den letzten zehn Jahren ist der Anbau von Energiepflanzen in Deutschland um das Vierfache angestiegen. Er nahm im Jahr 2008 bereits rund 2 Mio. ha ein, was etwa 17 % der Ackerflächen entspricht. Bei dieser bedeutenden Flächenentwicklung stellt sich zwangsläufig die Frage nach der Naturverträglichkeit der Biomassebereitstellung. Die DBU förderte daher zu diesem Thema eine Reihe von Projekten. Eines davon ist das Vorhaben »Übertragbare Strategien zur naturverträglichen Biomassebereitstellung auf Landkreisebene – am Beispiel der Regionen Ostprignitz-Ruppin/Brandenburg und Chiemgau/Bayern«. Das Projekt wurde vom Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaus der TU München in Kooperation mit dem Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung der TU Berlin sowie den beteiligten Landkreisen realisiert.
Schwerpunkt des Vorhabens war die Entwicklung einer Methodik, die aus Sicht des Natur- und Umweltschutzes kulturarten- und standortspezifische Risiken für den Anbau von Energiepflanzen darstellbar macht. Die Aussagen zur Naturverträglichkeit basieren auf einer ökologischen Risikoanalyse. Untersucht wurden Kulturpflanzen wie Mais, Raps, Roggen, aber auch neue Kulturen wie Sudangras oder Pappeln. Die Auswirkungen des Anbaus wurden hinsichtlich der Parameter Bodenerosion durch Wasser und Wind, Bodenverdichtung, Nährstoffauswaschung und Beeinträchtigung der Biodiversität bewertet. Als wichtige Ergebnisse entstanden pflanzenspezifische Empfehlungskarten. Da die Methodik auf bundesweit verfügbare Datensätze aufbaut, ist sie mit wenigen Anpassungen auch auf andere Regionen anwendbar.