Die Wassergewinnung aus bestimmten Festgesteins-Grundwasserleitern gilt als schwierig und daher wenig sinnvoll. Eine ausreichende Ergiebigkeit kann nur erzielt werden, wenn mehrere der meist steil stehenden Klüfte angeschnitten werden.
Vertikalfilterbrunnen verursachen zudem tiefe Absenktrichter, die zu ökologisch nicht duldbaren Schadwirkungen führen. In Aquiferen mit geringer wassererfüllter Mächtigkeit ist aus ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten eine starke Absenkung des Wasserspiegels nicht hinnehmbar. Das Projekt des Gutachterbüros Professor Dr. J. Wagner (Neunkirchen) und weiterer Partner konnte grundsätzlich nachweisen, dass durch abgelenkte Bohrungen ein längerer Schräg- oder Horizontalverlauf der Wassereintrittstrecke im Brunnen mit vielfachen Vorteilen einhergeht.
Der für den Bau klassischer Horizontalfilterbrunnen erforderliche große Aufwand wird dadurch vermieden. Das Verfahren ist zudem ergiebiger und erzielt flache Pumpmulden. Die ökologischen Belastungen bei der Grundwasserentnahme werden so deutlich vermindert. Wasserwerksbetreiber planen derzeit gemeinsam mit dem Gutachterbüro den Einsatz des Verfahrens im großtechnischen Feldtest.