DBU aktuell Nr. 5 | Mai 2014

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Deckentypen
Deckentypen: Stahlbetondecke, Stahlsteindecke, Kappendecke, Holzbalkendecke

4.) Wie tragfähig sind alte Geschossdecken?

Aufgrund knapper werdender Roh­stoffe und des zunehmenden Alters der Bausubstanz wird die Gebäude­umnutzung und -sanierung in den nächsten Jahrzehnten einen Schwerpunkt der Tätigkeiten im Baugewerbe bilden. Voraussetzung für eine Gebäude­umnutzung bei gleichzeitigem Erhalt der Bau­substanz ist der Nachweis von Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit vorhandener Konstruktionen. Die besondere Herausforderung dabei liegt in der Vielzahl von Unsicherheits­faktoren wie unbekannten Material­eigenschaften, Geometrien, Rand­bedingungen und Vorbelastungen.

Um dennoch Aussagen über den aktuellen Zustand einer Konstruktion machen zu können und das Tragverhalten unter zukünftigen Lastkonstellationen zu prognostizieren, ist eine Vorgehensweise notwendig, die alle vorhandenen Informationen und Zwischenergebnisse effizient nutzt und automatisiert verknüpft.

Im Forschungsvorhaben des Instituts für Statik und Dynamik der Leibniz Universität Hannover in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro H. Sellmann in Hannover wurde eine praxisgerechte, zerstörungsfreie Methodik zur Ermittlung der Gebrauchstauglichkeit und der Tra­greserven von Geschossdecken in historischen und neueren Gebäuden entwickelt. Im Wesentlichen stützt sie sich auf Schwingungsmessungen infolge impulsartiger Anregungen. Dabei werden experimentelle, analytische und numerische Verfahren kombiniert und auf beliebige Deckentypen angewendet.

Im Projektzeitraum wurden zwei Decken im Bestand und eine Versuchs­decke im Modellmaßstab analysiert.

Kontakt:
Dr.-Ing. Tanja Grießmann

Institut für Statik und Dynamik, Leibniz Universität Hannover
t.griessmann@isd.uni-hannover.de

 

Das Bild zeigt eine zeitgenössische und drei historische Deckenarten.