Die 20. Internationale Sommerakademie der DBU, die vom 30. Juni bis 3. Juli 2014 in St. Marienthal/Ostritz stattfand, stand ganz im Zeichen der »Nachhaltigen Landwirtschaft« (siehe dazu Seite 1 und 2).
Rund 140 Teilnehmer, darunter die DBU-Kuratoren Undine Kurth und Dr. Matthias Miersch sowie zahlreiche hochrangige Fachleute aus Landwirtschaft, Tierhaltung, Pflanzenbau, Verbraucherschutz, Ernährungswissenschaft, -wirtschaft und Marketing, befassten sich mit den Herausforderungen einer zeitgemäßen Agrarwirtschaft – lokal und global. Einen hervorragenden fachlichen Einstieg boten Prof. Joachim von Braun, Zentrum für Entwicklungsforschung, Bonn zu dem Thema »Globale Herausforderungen bei der Nahrungs- und Futtermittelproduktion « und StS a.D. Alexander Müller, IASS Potsdam, der sich mit der »Fläche als knappes Gut und globalen Nutzungskonkurrenzen « befasste. Zudem stellte Prof. Olaf Christen, Universität Halle-Wittenberg, aktuelle Methoden der Nachhaltigkeitsbewertung vor.
Quer durch alle Arbeitskreise, Fachvorträge, Exkursionen und Diskussionen auch mit einem Kreis von Bundestagsabgeordneten aus dem für das Thema federführenden Agrarausschuss zogen sich wiederkehrende Themenschwerpunkte, die hier kurz zusammengefasst dargestellt sind: • Auch wenn Deutschland global gesehen nur einen vergleichsweise geringen Anteil an der weltweiten landwirtschaftlichen Produktion hat und insofern nur bedingt Einfluss auf Änderungen der Produktionsweisen zu mehr Nachhaltigkeit nehmen kann, kommt Deutschland insbesondere hinsichtlich Modellhaftigkeit, Innovationskraft und auch in Bildungsfragen eine Vorreiterrolle zu, die weltweit Beachtung findet.
• Ein nach wie vor ungelöster Zielkonflikt besteht hierzulande in puncto Flächenverbrauch, der immer noch zu hoch ist und stark zulasten der Landwirtschaft geht: Dringend sind Lösungen gefragt, wie mit der zunehmenden Nutzungskonkurrenz und den Flächenansprüchen der Bau- und Gewerbe- sowie Verkehrsentwicklung, der landwirtschaftlichen Produktion und der Notwendigkeit von Natur- und Landschaftsschutz nachhaltig umgegangen werden kann.
• Alle Glieder der Wertschöpfungskette von den Lieferanten der Vorprodukte bis zum Verbraucher, haben die Chance und die Verpflichtung mehr Nachhaltigkeit einzufordern und in ihrem Umfeld Realität werden zu lassen. Die Diskussionsteilnehmer gewichteten Verantwortung und Einflussmöglichkeiten verschiedener Akteure der Kette allerdings durchaus unterschiedlich.
• Sehr interessant waren die Berichte aus den Betrieben. Die Landwirte zeigten, wie sie bereits verschiedenste Aspekte einer nachhaltigen Betriebssteuerung umsetzen. Gleichwohl gibt es noch Forschungs- und Entwicklungsbedarf. Konkrete Ansätze hierzu wurden sowohl für die Pflanzenproduktion als auch für die Tierhaltung herausgearbeitet, die auch für die DBU-Förderarbeit interessant sind.