DBU aktuell Nr. 10 | Oktober 2014

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Rotorblattprofile  © Kara - fotolia.com

3.) »Frisierte« Rotorblätter erzielen höheren Ertrag

Derzeit sind in Deutschland rund 23 000 Windenergieanlagen installiert (Stand: Ende 2012). Mehr als 70 % davon sind sechs Jahre und älter. Diese Anlagen haben überwiegend noch Rotorblattprofile, die für die Flugzeugindustrie entwickelt wurden. Jüngste Entwicklungen zeigen, dass sich durch eine Verbesserung der Aerodynamik des Anlagen-Rotors erhebliche Ertragssteigerungen bei gleicher Rotorfläche erzielen lassen. Diese Erkenntnisse haben Eingang in die Konstruktion neuer Rotorblätter gefunden.

Die erste Phase des Projekts der Deutschen WindGuard Engineering GmbH, Bremerhaven, zeigte einen weiteren Weg auf: Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, ältere Rotorblätter im Verlauf von Wartungen so zu modifizieren, dass sie einen höheren Energieertrag erwirtschaften, ohne die Schallemissionen zu erhöhen. Bei den Modifikationen handelt es sich um kleine bauliche Veränderungen am Rotorblatt wie Spoiler, Zackenbänder u. ä..

Weitere Informationen unter:
www.windguard.de

Ziel der zweiten Projektphase ist es, die Rotorblätter nicht demontieren zu müssen und die Zulassung des Bauteils zu erhalten. Erste Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen ergaben außerdem, dass sich die Modifikationen bereits nach etwa zwei Jahren rentieren.
In der vor kurzem begonnenen zweiten Projektphase sollen weitere Windkanalmessungen und Computersimulationen nun die Annahme erhärten, dass sich mit den Maßnahmen Ertragssteigerungen von bis zu 6 % im Teillastbereich bei Schwachwind erzielen lassen.