DBU aktuell Nr. 6 | 2017

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

25 Jahre Stipendienprogramm
Den zweiten Tag der Jubiläumsfeierlichkeiten verbrachten die Stipendiatinnen und Stipendiaten auf den DBU-Naturerbeflächen »Wersener Heide« und »Dammer Berge«.
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25 Jahre Promotionsstipendienprogramm
Die Talkrunde mit (v. l.) Dr. Nadine Austel, Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Prof. Dr. Ines Härtel, Prof. Peter Fritz und Prof. Dr. Werner Wahmhoff blickte auf 25 Jahre Promotionsstipendienprogramm zurück.
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5.) 25 Jahre DBU-Stipendienprogramm: Wie aus einem leeren Blatt ein Lebenswerk entstand

Die Forderung nach inter- und transdisziplinärer Wissenschaft bildete den »roten Faden« der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen des DBU-Promotionsprogramms, die am 16. und 17. Juni im DBU Zentrum für Umweltkommunikation in Osnabrück stattfanden. Integriert in diese Festveranstaltung war der Abschluss für jene DBU-Stipendiatinnen und -Stipendiaten, die 2016/2017 ihre Dissertation erfolgreich beenden konnten. An den Feierlichkeiten nahmen rund 80 Stipendiatinnen und Stipendiaten, Alumni, Kuratoren und Auswahlgremiumsmitglieder sowie
DBU-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter teil.

Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese, Direktorin des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BIK-F), referierte eingangs über  "Herausforderungen für die Umweltforschung". Am Beispiel des globalen Biodiversitätsverlustes skizzierte die Direktorin den Bedarf an  interdisziplinärer Wissenschaft und transdisziplinärer Forschung. Wissensvermittlung und Forschung müssten enger zusammengeführt werden im Sinne der "großen gesellschaftlichen Transformation" als Basis für eine Umsetzung der Sustainable Development Goals in Zeiten des  Klimawandels. Dabei spielten auch soziale Fragen oder jene des globalen Fußabdrucks eine entscheidende Rolle.

Eine Podiumsdiskussion zur Zukunft der Umweltforschung schloss sich an. Teilnehmende des Podiums waren Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese, Prof. Dr. Helmut Breitmeier, Direktor des Instituts für Politikwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen, Dr. Falk Harnisch, Arbeitsgruppenleiter Mikrobielle Bioelektrokatalyse und Bioelektrotechnologie, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH, und DBU-Alumna, Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl, Vizepräsidentin für Forschung und Nachwuchsförderung der Universität Osnabrück, sowie Carolin Schwegler, DBU-Alumna und wissenschaftliche Mitarbeiterin am ceres Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health, Universität Köln.

Moderiert wurde die Diskussion von Dr. Jan Beermann, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungszentrum für Umweltpolitik der Freien Universität Berlin und Beiratsmitglied von DBU-Alumni.de. Konsens bestand darin, dass es wichtig sei, geistes- bzw. sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Expertise stärker in die Umweltforschung einzubinden. Hierin bestünde auch eine ganz konkrete Herausforderung für die DBU-Stipendienprogramme. Der Forderung nach mehr Inter- und Transdisziplinarität wurde ebenfalls zugestimmt. Eine stärker transdisziplinär ausgerichtete Forschung könnte sich aber nur dann entwickeln, wenn auch an Universitäten ein Anerkennungssystem für solche Aktivitäten etabliert werden würde. Auch hierzu könnte das DBU-Promotionsstipendienprogramm einen Beitrag leisten.

Nach intensiven Pausengesprächen folgte eine Talkrunde mit Dr. Nadine Austel, Vorsitzende von DBU-Alumni.de, Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, ehemaliger DBU-Generalsekretär, Prof. Dr. Peter Fritz, ehemaliges Mitglied des Auswahlgremiums und des Kuratoriums, und Prof. Dr. Werner
Wahmhoff, Stellvertreter des DBU-Generalsekretärs, unter dem Thema »Rückblick auf 25 Jahre Promotionsstipendienprogramm«.

Moderiert wurde die Talkrunde von Prof. Dr. Ines Härtel, ehemalige DBU-Stipendiatin und Mitglied des Auswahlgremiums. Unterhaltsam wurde reflektiert, wie aus einem leeren Blatt, auf dem anfänglich die Leitlinien des Stipendienprogramms niedergeschrieben wurden, ein ganzes  Lebenswerk entstand. Insgesamt wurden in den vergangenen 25 Jahren 1 285 Promotionsvorhaben von der DBU bewilligt.

DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann gab in seinem Statement einen kurzen Ausblick auf die künftige Entwicklung der DBU-Stipendienprogramme. Nach seinen Worten würden sie weiterhin das Ziel verfolgen, qualifizierte, interdisziplinär geprägte und engagierte Jungwissenschaftler zu fördern und zu vernetzen. 

Der offizielle Teil der Veranstaltung endete mit der Überreichung der Abschlussurkunden an 12 Absolventinnen und Absolventen des Vorjahres. Am zweiten Tag schloss sich eine Exkursion zu den DBUNaturerbeflächen »Wersener Heide« und »Dammer Berge« an.