DBU aktuell Nr. 7 | 2017

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

 Allianz für mehr Klimaschutz
Mehr als 45 Stiftungen aus zwölf Ländern haben sich zu einer Allianz für mehr Klimaschutz und eine globale Energiewende zusammengeschlossen. Am 4. Juli richteten sie einen Appell an die deutsche G20-Präsidentschaft.
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Diskussion zu nachhaltigen Anlagestrategien
DBU-Finanzchef Michael Dittrich (links) in der Diskussion zu nachhaltigen Anlagestrategien für Stiftungen.
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2.) F20-­Stiftungsplattform: Appell an G20 für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Mehr als 45 Stiftungen aus 12 Ländern haben im Vorfeld des G20-Gipfels die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer zu einem entschiedenen Engagement für einen ambitionierten Klimaschutz und eine nachhaltige Entwicklung aufgefordert: Am 4. Juli überreichten Vertreterinnen und Vertreter der Foundations-Plattform (F20) im Hamburger Rathaus die Publikation »Renewable Energy, Climate Action and Resilient Societies: Accelerating the Global and Local Paradigm Shift« an Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks.

Der gemeinsam mit dem französischem Think Tank »Institut du développement durable et des relations internationales« (IDDRI) erstellte Report skizziert die deutlich erkennbaren Fortschritte der weltweiten Energiewende. Auf dieser Grundlage forderte die F20-Plattform die G20 auf, auch ohne den US-Präsidenten Donald Trump ihr Engagement für den Klimaschutz zu bekräftigen und das Pariser Klimaabkommen zügig umzusetzen. Unterstützung bekam sie dabei von Think Tanks aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Gewerkschaften aus der ganzen Welt, die den G20-Prozess offiziell begleiten.

Im Namen der Stiftungsplattform F20 betonte Michael Dittrich, Abteilungsleiter Finanzen und Verwaltung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU): »Das Pariser Klimaabkommen und die im Jahr 2015 verabschiedeten Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (UN) haben eine neue Ära der internationalen Kooperation und Verständigung eingeleitet. Die G20-Staaten müssen dem Rechnung tragen und die ambitionierte Umsetzung der UN-Vereinbarungen zu Klimaschutz und nachhaltiger Entwicklung zum erklärten Ziel machen.«

Die F20-Veranstaltung fand auch aufgrund zahlreicher nationaler und internationaler renommierter Rednerinnen und Redner große Aufmerksamkeit.

So sprach beispielsweise Dr. Auma Obama, Initiatorin der Sauti Kuu Foundation (Kenia), über die Rolle der Zivilgesellschaft: Der notwendige wirtschaftliche Wandel, um Klimaschutz weltweit umzusetzen, könne nicht von oben herab durchgedrückt werden. Der Normalbürger, gesellschaftliche Akteure und vor allem die Zivilgesellschaft müssten teilhaben und mitgestalten können.

Prof. Dr. Lord Nicholas Stern, ehemaliger Weltbank-Chefökonom und Verfasser des sogenannten Stern-Reports aus dem Jahr 2006, referierte zu den wirtschaftlichen Folgen der globalen Erderwärmung, ebenso wie Amory B. Lovins, US-amerikanischer Physiker, Umweltaktivist und Geschäftsführer des Rocky Mountain Institutes.

Die Übergabe der Publikation wurde von kleineren Veranstaltungen umrahmt, darunter ein DBU-geleiteter Workshop zum Thema Nachhaltige Kapitalanlagen und Divestment. DBU-Finanzchef Michael Dittrich erläuterte, dass die langjährige praktische Erfahrung der DBU gezeigt habe, dass eine nachhaltig ausgerichtete Kapitalanlage keine schlechtere Performance erziele als eine konventionelle Strategie. Außerdem verfolgt die DBU seit 2016 eine Dekarbonisierungsstrategie. Das heißt, die Stiftung tätigt keine Investitionen mehr in Unternehmen, deren Geschäftsmodell zu einem erheblichen Teil auf Kohle basiert.

Bei der F20-Plattform handelt es sich nicht um eine offizielle sogenannte G20 Engagement Group. Der Name orientiert sich zwar an den G20-Dialogprozessen, aber er bezieht sich auch auf das Jahr 2020: das Jahr, ab dem das Pariser Klimaabkommen umgesetzt werden soll. Die Plattform versteht sich als Brücke zwischen den 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländern (G20), der Privat- und Finanzwirtschaft und der Zivilgesellschaft. Ziel der Stiftungsplattform ist, die Umsetzung der Agenda 2030, Klimaschutzprojekte und den Ausbau von Erneuerbaren Energien voranzubringen sowie die starke Rolle von zivilgesellschaftlichen Organisationen zu betonen.

Für die Plattform haben sich mehr als  45 Stiftungen aus 12 Ländern zusammengeschlossen, darunter auch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt DBU (siehe DBU aktuell 05/2017). Weitere Unterstützer sind unter anderem die Stiftung Mercator, die Michael Otto Stiftung für Umweltschutz, die European Climate Foundation (ECF), die Stiftung 2°, der World Wide Fund For Nature (WWF), der Rockefeller Brothers Fund (USA), die Shakti Foundation (Indien), die Tata Trusts (Indien), CTeam (China) oder die Avina-Foundation aus Südamerika. Zusammen verfügen die Stiftungen über ein Kapital in zweistelliger Milliardenhöhe (US-Dollar).