DBU aktuell Nr. 06 | 2018

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Tierarzt und Kühe, Sanfte Medizin für gesunde Tiere © ellisia - stock.adobe.com

2.) Jetzt anmelden: Einträge von Tierarzneimitteln in die Umwelt verringern – DBU-Forum „Sanfte Medizin für gesunde Tiere“

Arzneimittel sind unverzichtbar für das Erkennen und Behandeln von Krankheiten bei Menschen und Tieren. Arzneimittelrückstände in der Umwelt sind jedoch ein globales Problem. Sie können ein Risiko für die menschliche Gesundheit darstellen und schädigen nachweislich die Umwelt. Rückstände von Tierarzneimitteln finden sich vor allem in Dung und Gülle der behandelten Tiere, können aber auch über die Stallluft mit Staub und Bioaerosolen aus den Ställen ausgetragen werden. Mit den Wirtschaftsdüngern gelangen sie auf die Felder, reichern sich im Boden an und können von da aus auch in Oberflächen-, Grund- oder Trinkwasser verlagert werden. Eine besondere Bedeutung kommt antimikrobiell wirksamen Stoffen zu. Die Entwicklung von Antibiotikaresistenzen macht es zwingend erforderlich, den Eintrag von Arzneimitteln in die Umwelt durch geeignete Maßnahmen zu verringern.

Seit einigen Jahren sinken die Abgabemengen von Antibiotika. Welche Erfahrungen machen Tierärzte und Landwirte mit den Restriktionen und gestiegenen Dokumentationspflichten? Gewährleistet die derzeitig vielfach praktizierte Verabreichung von Arzneimitteln über Futtermittel und Tränkewasser eine sichere Medikation? Lässt sich der Zielkonflikt zwischen Tierschutz und Antibiotikafreiheit auflösen? Welche Chancen und Risiken ergeben sich aus der Forderung, einzelne Wirkstoffklassen (Reserveantibiotika) in der Tiermedizin nicht zu verwenden? Diese und andere Fragen diskutieren hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik, Tiermedizin und Agrarbranche beim DBU-Forum „Sanfte Medizin für gesunde Tiere – Wie die Umweltbelastung durch Tierarzneimittel verringert werden kann“ am 16. Oktober 2018 im DBU Zentrum für Umweltkommunikation in Osnabrück. Das Themenspektrum reicht vom Vorkommen und Verbleib von Tierarzneimitteln in der Umwelt bis hin zu Handlungsoptionen und konkreten Beispielen, wie sich die Einträge von Tierarzneimitteln verringern lassen. Eine Podiumsdiskussion beleuchtet weitere Ansätze, um die Umweltbelastung durch Tierarzneimittel zu vermindern.

Weitere Informationen zu Programm und Anmeldung finden sich hier.


Langjähriges DBU-Engagement für eine nachhaltige Pharmazie

Die DBU engagiert sich in ihrer Fördertätigkeit bereits seit dem Jahr 2012 verstärkt für eine nachhaltige Pharmazie, die nicht nur die erwünschte Wirkung von Arzneimitteln im Blick hat, sondern auch auf den schonenden Umgang mit Ressourcen, die effiziente Herstellung und eine möglichst emissionsarme Anwendung der Wirkstoffe abzielt.

Hintergrundinformationen, Projektbeispiele und eine DBU-Position zum Thema finden sich in der DBU-Fachinfo „Arzneimittelrückstände in der Umwelt: Vom Erkennen zum vorsorgenden Handeln“ sowie online.