DBU aktuell Nr. 07 | 2018

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Ausstellung MenschenWelt - Turm © DBU/Münch
In der Ausstellung "MenschenWelt": Der Turm aus Holzklötzen symbolisiert die planetaren Leitplanken.
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Prof. Leinfelder und Alexander Bonde beim Meeresquiz © Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Prof. Dr. Reinhold Leinfelder (l.) und DBU-Generalsekretär Alexander Bonde raten beim Meerquiz mit. Bei fünf richtigen Antworten winkt das "Goldene Seepferdchen".
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4.) Wie das Ozonloch zum Vorbild werden kann – Eröffnung der neuen DBU-Ausstellung »MenschenWelt«

Mit der Energie aus Sonne, Wind und Wasser gegen den Klimawandel vorgehen oder durch den Kauf regionaler Holzprodukte Zeichen setzen gegen das Abholzen des Regenwaldes: Die neue DBU-Ausstellung „MenschenWelt – Nachhaltige Entwicklung innerhalb planetarer Leitplanken“ zeigt die globalen Herausforderungen unserer Zeit. Denn der Planet Erde ist mittlerweile stark durch den Menschen geprägt, geradezu eine „MenschenWelt“.

„Es liegt in unserer Hand, dass mögliche negative Folgen nicht zu Lasten künftiger Generationen gehen“, sagte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde bei der Eröffnung der Ausstellung am 28. August 2018. Interaktiv veranschaulicht sie, wie im Rahmen der planetaren Leitplanken – also einer nicht zu stark strapazierten Umwelt – nachhaltige Entwicklung und damit ein gutes Leben für alle möglich ist.

Im Anschluss an Bondes Grußwort machte Dr. Reinhold Leinfelder, Professor für Paläontologie und Geobiologie an der Freien Universität Berlin, deutlich, wie stark der Mensch die Erde mittlerweile beeinflusst. Der Mensch sei zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde geworden, weshalb Geologen derzeit diskutierten, ein neues Erdzeitalter auszurufen, das Anthropozän. „Wie stark diese Veränderungen ausfallen werden, hängt jedoch von unserem zukünftigen Handeln ab. Wir müssen die Erde als Stiftung begreifen, von deren Erträgen wir alle dauerhaft gut leben können, wenn wir das Regelwerk der Stiftung Erde – die planetaren Leitplanken – ernst nehmen und endlich aufhören, das Stiftungskapital aufzubrauchen“, so Leinfelder.

In der Ausstellung wird die Geschichte des Ozonlochs vorgestellt. Sie ist ein gutes Beispiel, wie eine globale und menschengemachte Herausforderung durch konsequentes gemeinsames Handeln gelöst werden kann. Dank des internationalen Verbotes der ozonschädigenden Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) 1987 kann es sich nach Ansicht der Atmosphärenforscher bis Mitte dieses Jahrhunderts schließen. Bei der Lösung solcher Probleme kommt es – neben Politik und Wirtschaft – auch auf das Handeln jeder und jedes Einzelnen an. Das wissenschaftliche Konzept der planetaren Leitplanken beschreibt dafür einen Rahmen, in dem die Stabilität des Systems erhalten und damit der Zustand der Erde lebenswert bleibt. Ebenso wie dieses Konzept sind auch die 17 Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen nicht nur Grundlage der Ausstellung, sondern auch Leitidee für die tägliche Förderarbeit der Stiftung.

In einer die Eröffnungsfeier abschließenden Gesprächsrunde ging es um den Entstehungsprozess der Ausstellung: Ulrike Peters, die als DBU-Referentin die Ausstellung kuratierte, erläuterte, wie das Ausstellungskonzept erstellt und das komplexe Thema aufbereitet wurde. Dabei wurde erstmalig ein wissenschaftlicher Beirat einberufen, der neben Leinfelder aus Dr. Astrid Schulz von der Geschäftsstelle des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen und Dr. Holger Hoff vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung sowie Stockholm Resilience Center bestand. Birte Kahmann erläuterte für das Ausstellungsteam das Begleitprogramm und die Zusammenarbeit mit der Agentur. Die gestalterische Umsetzung stellte Robert Müller von der Kölner Agentur facts and fiction dar.

 

Die 11. Ausstellung der DBU ist bis Ende 2019 im DBU-Naturerbe-Gebäude in Osnabrück zu sehen. Das DBU Zentrum für Umweltkommunikation bietet kostenfreie Führungen für Gruppen ab zehn Personen an. Außerdem gibt es pädagogische Begleitprogramme für Schulklassen ab der 7. Jahrgangsstufe und Fortbildungen für Lehrkräfte. Für alle Interessierten finden begleitend zur Ausstellung Vorträge statt.

Nach dem Ende ihrer Standzeit in Osnabrück geht die Ausstellung für fünf Jahre innerhalb Deutschlands auf Wanderschaft sein.

Weitere Informationen zur Ausstellung unter www.ausstellung-menschenwelt.de oder unter ausstellungen-dbu@dbu.de, 0541 9633 921.