DBU - aktuell - Umweltbildung II/2016

Themen in dieser Ausgabe: deutsch-russisches Kooperationsprojekt KooKiE - Ausstellung "Fast Fashion. Die Schattenseite der Mode" - Umweltgeschichten GreenFiction - Gewinner des KlimaCO2ntest in Hannover

Fast Fashion  - Mangel & Überfluss © MKG Hamburg
Ausstellungsansicht Mangel & Überfluss, MKG Hamburg
Slow Fashion Labor © MKG Hamburg
Slow Fashion Labor, Ausstellungsansicht, MKG Hamburg

3.) Fast Fashion. Die Schattenseite der Mode – Ausstellung im Deutschen Hygiene Museum Dresden

Viele Bekleidungsunternehmen bringen in kürzester Zeit immer neue Kollektionen auf den Markt und fahren zudem eine Preispolitik, die es der Kundschaft ermöglicht, sich häufiger als tatsächlich notwendig mit neuer Kleidung einzudecken. Dadurch wird Kleidung zu einem massenproduzierten Modeprodukt – zu Fast Fashion.

Ein Großteil dieser Bekleidung wird in Billiglohnländern kostengünstig produziert. So hilft die Textilindustrie zwar weltweit Arbeitsplätze zu schaffen, aber oft herrschen an den Produktionsstandorten inhumane Arbeitsbedingungen. Außerdem geht die Herstellung von Bekleidung mit einem enormen Ressourcenverbrauch und einer nicht zu unterschätzenden Umweltbelastung einher.

Die vom Museum für Kunst und Gewerbe (MKG) entwickelte Ausstellung „Fast Fashion. Die Schattenseiten der Mode“ möchte das Publikum für das Phänomen der Fast Fashion sensibilisieren, Hintergründe und Zusammenhänge aufzeigen und auf die negativen Folgen unseres ungezügelten Modekonsums für Umwelt und die soziale Gerechtigkeit hinweisen. Die Ausstellung wirft erstmals einen umfassenden, kritischen Blick hinter die Kulissen der glamourösen Fassade der Mode.

Fast Fashion möchte Aufklärungsarbeit leisten und die vorherrschenden ökologischen Standards und die sozioökonomischen Zusammenhänge in der Bekleidungsbranche transparent machen. Sie informiert die Besucherinnen und Besucher auch über mögliche Alternativen und zukünftige Perspektiven im Bereich nachhaltiger Mode: Wie könnte der ethische Kleiderschrank von morgen aussehen?

Fast Fashion visiert Zielgruppen in allen Altersstufen an, insbesondere das jüngere Publikum unter 30 Jahren. Grundsätzlich sollen alle Besucherinnen und Besucher motiviert werden, ihre eigene Macht als Konsument zu reflektieren.

Als Erweiterung der Ausstellung wurde das „Slow Fashion Labor" umgesetzt. Das „Slow Fashion Labor“ bietet die Möglichkeit, sich über nachhaltige Fasern und innovative Technologien zu informieren sowie über relevante Netzwerke wie Kleiderkreisel oder Get changed. Ebenso werden politische Initiativen zum nachhaltigen Kleiderkonsum wie Siegelklarheit.de der Bundesregierung vorgestellt oder die Detox Kampagne von Greenpeace.

Bis Juli2016 wird die Ausstellung noch im Deutschen Hygiene-Museum Dresden zu sehen sein. Weitere Informationen gibt es unter www.fastfashion-dieausstellung.de und www.dhmd.de. Weitere Ausstellungsstationen sind die Schweiz (Textilmuseum St. Gallen) sowie die Philippinen, Indonesien und Australien. Die Asien-Tournee findet in Kooperation mit dem Goethe-Institut statt.

AZ 32106