DBU aktuell - Umweltbildung II/2018

Themen in dieser Ausgabe: Aktiver Klimaschutz - Nanotechnologie - Integrationspreis - Galileo-Wissenspreis - Buchtipps - neue DBU-Ausstellung „MenschenWelt“

32721_Nano_Detailansicht © Universität Hildesheim
Bei Nanotechnologie genau hinschauen...
32721_Nano_Labor © Universität Göttingen
...und selbst experimentieren in Schülerlaboren.

3.) Jugendliche für Nanotechnologie sensibilisieren

Schülerinnen und Schüler untersuchen und bewerten den Einsatz von Nanomaterialien – das DBU-Projekt Nanotechnologie im Kontext einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (NanoBinE) entwickelt Konzepte für Schülerlabore, Unterrichtsmaterialien und Fortbildungen für Lehrkräfte. Die Universität Hildesheim und die Universität Göttingen arbeiten hier mit der Universität Oldenburg sowie dem Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik an der Universität Kiel zusammen.

Nanomaterialien zeigen aufgrund ihrer Größe bzw. Kleinheit (typischerweise kleiner 100 Nanometer) neuartige physikalische, chemische und biologische Eigenschaften. Nanoskalige Stoffe sind in der Regel deutlich reaktiver als größere Partikel des gleichen Materials. Verbraucher- und Umweltschutz-Verbände warnen daher vor möglichen Risiken.

Im Schülerlabor in Hildesheim erforschen Schülerinnen und Schüler ab der 10. Klasse den Zusammenhang zwischen Partikelgröße und Materialeigenschaften experimentell. Am Beispiel einer Waschmaschine, die Nanosilber zur Bakterienbekämpfung nutzt, werden möglichen Risiken für Mensch und Umwelt behandelt: Durch den Waschvorgang gelangt reaktives Nanosilber in Gewässer und Sedimente. Es liegen noch kaum Daten vor, wie sich diese Nanopartikel auf Dauer in der Umwelt verhalten bzw. ob und wie sie von Pflanzen und Tieren aufgenommen werden.

Das Schülerlabor in Göttingen ist u.a. mit modernen Methoden zur Charakterisierung von Nanopartikeln wie der Rasterelektronenmikroskopie und Toxizitätstests ausgestattet. Ab der 9. Klasse werden hier insbesondere Nanomaterialien in unserem Alltag analysiert. Bei Sonnencremes aus Sprühflaschen besteht beispielsweise das Risiko, dass die Inhaltsstoffe – wie z.B. Nanopartikel – eingeatmet werden.

Mögliche Risiken für Mensch und Umwelt werden an beiden Standorten in einem Planspiel zur Technikfolgen-Abschätzung erarbeitet. Schülerinnen und Schüler reflektieren kritisch den Einsatz von Nanotechnologie in Alltagsprodukten.

Weitere Informationen finden Sie in unserer Projektdatenbank.

AZ 32721