DBU aktuell - Umweltbildung II/2021

In unserem Umweltbildungsnewseltter stellen wir verschiedene Projekte aus dem Bildungsbereich vor.

Die Störche wurden mit kleinen Sendern ausgestattet, um ein Bewegungsprofil von ihnen zu erstellen.  © Aktion PfalzStorch e.V.
Die Störche wurden mit kleinen Sendern ausgestattet, um ein Bewegungsprofil von ihnen zu erstellen.
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Schülerinnen und Schüler experimentieren im Außerschulischen Lernort Saebecker Energiewelten. © Alfred Riese, Saerbecker Energiewelten
Schülerinnen und Schüler experimentieren im Außerschulischen Lernort Saebecker Energiewelten.
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Das Logo zum Projekt. © Universität Koblenz-Landau, InB, AG Geographiedidaktik
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3.) Auf der Spur der Störche: Schülerinnen und Schüler werten GIS-Daten aus

13. Juni 2021: Störchin „Adebar“ versorgt ihren Nachwuchs im Wildpark Ludwigshafen-Rheingönheim mit Futter von Feldern zwischen Muttterstadt und Schifferstadt oder vom Recyclinghof von Mutterstadt. So lässt es sich auf der Webseite www.pfalzstorch.de/besenderungsprojekt des rheinland-pfälzischen Naturschutzvereins Aktion Pfalzstorch nachlesen. Dank kleiner Global Positioning System (GPS-) -Sender in ihrem Gefieder, welche die Tiere nicht stören, können die Aufenthaltsorte ausgewählter „Senderstörche“ verfolgt werden.

Daten geben Informationen zu den Routen in die Überwinterungsgebiete

Mithilfe geographischer Informationssysteme (GIS) lassen sich derartige Geodaten weiter auswerten und so naturschutzrelevante Fragen beantworten, beispielsweise zum Aufenthalt in der Nähe gefährlicher Stromleitungen, zur Nahrungsaufnahme in Abhängigkeit vom Wetter oder zu den Routen in die Überwinterungsgebiete. GIS bieten daher für die Arbeit von Naturschutzorganisationen viel Potenzial. Allerdings ist das Auswerten der Daten zeitaufwendig und bedarf einer gewissen Expertise.

Klassen werten im Unterricht Daten über die Weißstörche aus

Hier setzt ein aktuelles DBU-Projekt auf jugendliche Unterstützung: Schülerinnen und Schüler verfügen als Digital Natives oft über eine hohe Kompetenz im Umgang mit digitalen Medien und arbeiten sich schnell in neue Softwaretools ein. Koordiniert von der AG Geographiedidaktik der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau, sollen daher ab dem kommenden Schuljahr ausgewählte Schulklassen im Rahmen des Geographie- und Biologieunterrichts die über viele Jahre hinweg gesammelten Daten über die Weißstörche auswerten und darstellen.

„GIS-Systeme sind ein zentrales Instrument geographischen Erkenntnisgewinns. Entsprechend wird auch für den Geographieunterricht die Arbeit mit GIS-Systemen empfohlen und zum Teil in den Curricula explizit eingefordert“, weiß Projektkoordinator Prof. Dr. Dirk Felzmann, der Leiter der AG Geographiedidaktik. Er beschreibt das neue Projekt als „Service Learning“: „Service Learning stellt ein Lehr-Lernformat dar, bei dem die Schülerinnen und Schüler sich im Rahmen des institutionalisierten Lehrens gesellschaftlich engagieren – der Service. Dabei erfahren sie unterrichtsrelevante Sachverhalte – das Learning.“

Schülerinnen und Schüler lernen ehrenamtliche Naturschutzarbeit kennen

Im aktuellen Projekt besteht der Service im Auswerten der großen Datenmengen, die das Storchenzentrum der Aktion Pfalzstorch aufgrund begrenzter Arbeitskraft selbst nicht mehr bearbeiten kann. Ein zusätzlicher Aspekt: Die Schülerinnen und Schüler lernen ehrenamtliche Naturschutzarbeit kennen, so dass auch ein Engagement über das Projekt hinaus möglich ist. Zudem soll aus dem Projekt heraus ein online-gestützter Leitfaden entwickelt werden, der Naturschutzorganisationen bei der Nutzung von GIS-Applikationen unterstützt. Durch Workshops sollen die Projektergebnisse unter weiteren Naturschutzakteuren sowie Lehrenden verbreitet und neue Service-Learning-Projekte initiiert werden.