DBU aktuell - Umweltbildung II/2022

In unserem Umweltbildungsnewsletter stellen wir verschiedene Projekte aus dem Bildungsbereich vor.

Das Weißbuch Citizen-Science-Strategie 2030 gibt in konkreten Handlungsempfehlungen vor, wie Citizen Science in Deutschland gestärkt werden kann © Kathrin Pohlmann/DBU
Das Weißbuch Citizen-Science-Strategie 2030 gibt in konkreten Handlungsempfehlungen vor, wie Citizen Science in Deutschland gestärkt werden kann.
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4.) Mitmachen gefragt: DBU-Projekt veröffentlicht Weißbuch Citizen-Science-Strategie 2030

Wie sauber ist die Luft in Berlin? Wie viele Igel leben in den Gärten in Bayern und was kann ich tun, um sie zu schützen? Viele Bürgerinnen und Bürger sammeln, messen, kartieren, fotografieren und dokumentieren Insekten, Vögel, Pflanzen, Luft- oder Lärmverschmutzung, weil sie wissbegierig sind, sich auskennen und sich einbringen möchten. So werden viele von ihnen zu wahren Fachleuten – zu sogenannten „Citizen Scientists“. Citizen Science, auch Bürgerforschung genannt, bezeichnet die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern am wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn. Die ehrenamtliche Beteiligung kann eine kurzzeitige Datenerhebung sein, oder als regelmäßige Freizeitbeschäftigung zu ausgeprägten Fachkenntnissen führen.

Innovationspotenziale von Citizen Science nutzbar machen

Was es braucht, damit dieses wertvolle Wissen weiterhin sinnvoll in die Forschungslandschaft integriert wird, hat das Weißbuch Citizen Science-Strategie 2030 für Deutschland vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) nun gebündelt. Genauer: Das Weißbuch Citizen-Science-Strategie 2030 gibt in konkreten Handlungsempfehlungen vor, wie Citizen Science in Deutschland gestärkt und die Innovationspotenziale für Wissenschaft, Gesellschaft und Politik nutzbar gemacht werden können.

Das Weißbuch ist nun veröffentlicht worden. In 15 verschiedenen Handlungsfeldern benennt es konkrete Ziele und zentrale Ansatzpunkte, wie Citizen Science in Deutschland zu wichtigen Zielen beiträgt und wie diese bis zum Jahr 2030 intensiver verankert werden können. Im DBU-Projekt hat sich die Community aus Wissenschaft und Gesellschaft in einem partizipativen Prozess auf diese Leitlinien geeinigt: Die öffentliche Online-Konsultation von August bis Oktober 2021 erreichte mit mehr als 1.300 Beiträgen und rund 120 Kommentaren eine breite Beteiligung durch Bürgerinnen und Bürger und gesellschaftliche Akteure.

Praktische Tipps für bessere Bürgerforschung

Die Inhalte des Weißbuchs wurden von der AG Weißbuch, einem Konsortium von Helmholtz-Gemeinschaft, Leibniz-Gemeinschaft zusammen mit universitären und weiteren Partnern mit über 200 Beteiligten aus über 130 Organisationen auf Basis des Grünbuchs Citizen Science Strategie 2020 für Deutschland entwickelt.

Zudem wird gerade mit Autorinnen und Autoren aus Deutschland, der Schweiz und Österreich ein Handbuch erstellt, das allen, die Citizen Science-Projekte aufbauen möchten, grundlegendes Know-how zu den Potenzialen und Grenzen von Citizen Science vermitteln soll. Anhand von aktuellen Fallbeispielen soll das Handbuch konkrete Erfahrungen von Bürgerforschung in unterschiedlichen Handlungsfeldern der Naturwissenschaften, Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften, Medizin und Technik zusammenführen. Das Handbuch wird 2023 erscheinen mit praktischen Tipps entlang eines Projektleitfadens, sowie Hinweise auf bereits bestehende Open-Access-Materialien und Angebote mit Weblinks enthalten, mit Publikation als Open-Access-Buch.

Das Weißbuch zum Download gibt es hier: https://doi.org/10.31235/osf.io/ew4uk.

Wer mitforschen will, kann sich hier über verschiedene Angebote informieren: https://www.buergerschaffenwissen.de/projekte.

AZ: 37579