Naturschutz

Lebensraum-, System- und Artenschutz

3. Offenland – Schutz durch Pflege

Durch den jahrzehntelangen militärischen Übungsbetrieb konnten sich auf den DBU-Naturerbeflächen wertvolle Offenlandlebensräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten entwickeln.

Im Einklang mit der Richtlinie für europäische Schutzgebiete wird die DBU Naturerbe GmbH rund 15.000 Hektar dieser wertvollen Extremstandorte durch eine extensive Nutzung oder Pflege dauerhaft und großräumig erhalten.

Ohne diese äußeren Eingriffe würden die in der mitteleuropäischen Landschaft sehr seltenen Lebensräume verloren gehen.

Durch verschiedene, räumlich und zeitlich wechselnde Pflegevarianten, beispielsweise Beweidung, Mahd oder – sofern es die Munitionssituation zulässt – Brand, sollen vielfältige Lebensraummosaike für angepasste Arten geschaffen und bewahrt werden.

Weibchen des Dukaten-Feuerfalters und Silberfleck-Bläulings auf Thymian_Oranienbaumer Heide © Thomas Stephan

Bei einer Beweidung verhindern robuste Haus- oder Wildtierrassen wie Heidschnucke, Ziege, Urwildpferd und Heckrind die aufkommende Verbuschung und gestalten dadurch offene, nährstoffarme Landschaften. Diese Offenlandbereiche, beispielsweise Heiden, Trocken- und Magerrasen, werden von gefährdeten Arten wie der Heidelerche, Kreuzotter und seltenen Schmetterlingen und Pflanzen, beispielsweise dem Silberfleck-Bläuling und der Sandstrohblume, besiedelt.

Die Pflegevariante kontrollierter Flächenbrand ermöglicht dagegen eine Verjüngung älterer Heidepflanzen und eine Neubesiedlung mit schnell wachsenden Pflanzenarten, sogenannten Pionieren.

Um die Standortvielfalt weiter zu erhöhen, bleiben im Sinne der Störungsarmut einige Teilbereiche des Offenlandes zeitweise unberührt von Pflegemaßnahmen.