Newsletter des Stipendienprogrammes vom 30.09.2016

Infos aus dem Stipendienprogramm - Nr. 64 - Ausgabe III 2016

Stipendiatenseminar Roggenburg Juli 2016
Stipendiatenseminar Roggenburg Juli 2016
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4.) Stipendiatenseminar Roggenburg Juli 2016

„Wer nach 18 Uhr anreist, bekommt kein Abendessen.“ Diese klare Ansage bewirkte, dass sich die ängstlichsten Stipendiatinnen und Stipendiaten unter uns schon drei Stunden vor dem offiziellen Beginn des Seminars im Bus zum Kloster Roggenburg trafen. Wer möchte schon wegen unvorhersehbarer Zugverspätungen bereits am ersten Seminarabend hungrig ins Bett gehen? Letztendlich konnten die Vegetarier aber noch so pünktlich kommen – da ihre Existenz von den Klosterköchen schlichtweg vergessen wurde, mussten sie sich am ersten Abend mit kaum mehr als Wasser und Brot begnügen.

Unsere kleine Gruppe von nur 20 Stipendiatinnen und Stipendiaten wurde durch Frau Dr. Schlegel-Starmann als Seminarleitung sowie in den ersten vier Tagen durch die Trainerin Frau Pollmann und Prof. Emer. Kreisel nebst Gemahlin ergänzt.

Los ging das Programm am Montag mit einem ganztägigen Rhetoriktraining, bestehend aus Atemübungen und Gedichtrezitieren, Feedbacktraining sowie Filmaufnahmen mit anschließend zumeist kritischer Selbstanalyse. Hierbei boten einige Stipendiatinnen und Stipendiaten tiefe Einblicke in ihr (Seelen-)Leben – vom Punk über den Kanupolospieler bis hin zum Hundephobiker war alles vertreten. 

Nach der abendlichen Führung durch das Prämonstratenserkloster konnten wir mit Pater Roman, dem Direktor des Bildungszentrums, bei einigen Chorherrenhalben sehr offen über Gott und die Welt diskutieren. Gleichzeitig haben wir ganz nebenbei mit jedem getrunkenen Bier das Kloster finanziell tatkräftig unterstützt. 

Neben dem Bier und der großen Orgel sind die Patres übrigens besonders stolz auf ihre Kirchturmglocken, von deren Klangqualität und Lautstärke wir uns 24 Stunden täglich alle 15 Minuten wieder aufs Neue überzeugen durften. 

Ab Dienstag beschäftigten wir uns mit den interessanten und über alle Fachgebiete verteilten Promotionsthemen der einzelnen Stipendiatinnen und Stipendiaten. Aber auch in den Seminarpausen war einiges geboten: Baden im nahe gelegenen See, ein Spaziergang im Efeulabyrinth oder ein Besuch im Schnecken-Erlebnis-Zentrum (inklusive Schneckenfortpflanzungsdokumentation….). Oftmals ergaben sich nach den Vorträgen aber auch so intensive Diskussionen, dass die Pausen viel zu schnell vorbei waren ;)

Eine Exkursion führte uns am Mittwoch zur Firma Baufritz, welche hochpreisige ökologische Fertighäuser baut und mit ihren esoterisch anmutenden Baubiologie-Konzepten eine lebhafte Diskussion unter den Stipendiatinnen und Stipendiaten der einzelnen Fachrichtungen auslöste. Der anschließende Stadtbummel durch Memmingen wurde dank der zufällig dort stattfindenden historischen Wallenstein-Festspiele zu einem besonderen Erlebnis.

Das am Donnerstagabend spontan organisierte Lagerfeuer mit Stockbrot-Backen bildete den passenden Abschluss einer schönen Woche in Roggenburg. Insgesamt waren sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig, dass dieses Seminar in Roggenburg ein Glücksgriff war: großartiges Wetter, eine gut harmonierende Gruppe, kein zu stressiges Programm und günstiges Bier für einen guten Zweck…was will man mehr?

Elke Duell und Katrin Anneser
DBU-Stipendiatinnen