DBU aktuell - Nr.11 November 2007

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

1. Umweltpreisträger machen mit Beispielen Mut, zukunfts­fähige Lösungen zu finden

 

DBU-Aktuell 11/07
Bei der Preisübergabe im Aachener Eurogress (v. l.): Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, DBU-Generalsekretär, Preisträger Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, Beate Weber, Carl H. Schmitt, Prof. Dr. Jürgen Köhler, DBU-Kuratoriumsvorsitzender Hubert Weinzierl und NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg
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DBU-Aktuell 11/07
Rund 1.000 geladene Gäste waren live beim Festakt in Aachen dabei.
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Der Deutsche Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ist Ende Oktober in Aachen zum 15. Mal vergeben worden.

Den mit 500.000 Euro höchstdotierten Umweltpreis Europas teilen sich der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, der Gründer der Schwalmstädter Firma Konvekta, Carl H. Schmitt, gemeinsam mit seinem langjährigen Entwicklungsleiter und heutigen Direktor des Instituts für Thermodynamik der Technischen Universität (TU) Braunschweig, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Köhler, sowie die langjährige Oberbürgermeisterin Heidelbergs, Beate Weber.
Bundespräsident Horst Köhler, der den Preis wie in den Vorjahren persönlich überreichen wollte, aufgrund technischer Probleme der Flugbereitschaft aber kurzfristig nicht nach Aachen kommen konnte, sagte in einer aus Anlass der Preisverleihung verbreiteten Stellungnahme, es gehe darum zu verhindern, dass der Klimawandel Millionen von Menschen Nahrungsgrundlage und Heimat nehme. Die Träger des Deutschen Umweltpreises machten mit ganz konkreten Beispielen Mut, auf die Frage nach Lösungen der Klimaproblematik zukunftsfähige Antworten zu finden.

DBU-Aktuell 11/07
Sorgten für einen schwungvollen musikalischen Rahmen: Junge Deutsche Bläsersolisten
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Prof. Dr. Martin Faulstich, Mitglied des Sachverständigenrates für Umweltfragen, betonte in seiner im Festakt per Film eingespielten Laudatio auf Schellnhuber, er habe mit hoher Kompetenz und persönlichem Engagement die internationale Klima­schutz-Diskussion geprägt. Es bestehe kein Zweifel mehr am anthropogenen Treibhauseffekt und dass dieser die Erde stärker bedrohe als bisher angenommen. Daher sei mehr denn je entschiedenes und gemeinsames Handeln von Politik und Wissenschaft notwendig. Einer, der diese Kooperation in herausragender Weise verkörpere, sei der Chef des PIK.
Zu den Preisträgern Köhler/Schmitt führte Faulstich aus, ihrer Pioniertat sei es zu verdanken, dass es heute eine umweltverträgliche Alternative zu stärker klimaschädigenden Kältemitteln in Fahrzeug-Klimaanlagen gebe. Sie erhielten den Deutschen Umweltpreis für ihre langjährige beharrliche Innovationsarbeit in der Kälte- und Klimatechnik. Sie hätten gezeigt, dass eine intensive Zusammenarbeit zwischen Mittelstand und Forschung letztlich zum Erfolg führe.

Umweltpreisträger Schellnhuber unterstrich in seinem Statement, die Situa­tion sei tatsächlich dramatisch und alles andere als ein Luxusproblem. Notwendig sei es in der Zukunft angesichts endlicher Energien wie Gas, Öl und Kohle, Energie­systeme neu zu erfinden und vor allem auf erneuerbare Energien zu setzen.

Zur Preisträgerin Weber sagte Prof. Dr. Klaus Töpfer, ehemaliger Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), ebenfalls in einer Video­botschaft, nachhaltige Entwicklung der Welt könne nur erreicht werden, wenn sie auf kommunaler Ebene umgesetzt werde. Eine der Ersten, die das gemacht habe, sei Beate Weber in Heidelberg gewesen. Sie erhalte den Deutschen Umweltpreis für ihre Pioniertätigkeit im kommunalen Umweltschutz, für die Tatsache, dass sie ihre Arbeit auf kommunaler Ebene über die Grenzen Deutschland hinaus vertreten und glaubwürdig umgesetzt habe.
Nicht durch Verordnungen, sondern durch gemeinsames Handeln habe es Heidelberg geschafft, die Unternehmen der Stadt in die Umwelt- und Klimaschutz-Aktivitäten einzubeziehen und als verlässliche Partner für die Zukunft zu gewinnen, so Beate Weber. Mit Blick auf den Klimaschutz sagte sie: »Es ist notwendig zu handeln, man kann es aber auch.«