DBU aktuell Nr. 9 | September 2011

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

1. Nachhaltige Biotechnologie – DBU auf der Biotechnica 2011

»Nachhaltigkeit, Unternehmertum, Fortschritt – was leistet Biotechnologie?« Diese Frage beantwortet die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) gemeinsam mit Bio Deutschland – Biotechnologie-Industrie-Organisation Deutschland e. V. und weiteren DBU-Projektpartnern auf der Biotechnica 2011 in Hannover, Europas Messe Nr. 1 für Biotechnologie und Life Sciences. Im Mittelpunkt der DBU-Biotechnologieförderung stehen vor allem die Nachhaltigkeitsziele Umwelt­entlastung und Ressourcenschonung.

Frau mit Probe
Umweltentlastung und Ressourcenschonung – diese Nachhaltigkeitsziele stehen im Fokus der DBU-Biotechnologieförderung.
Bewerbung Woche der Umwelt

Zentrales Alleinstellungsmerkmal ist eine in jedes Förderprojekt integrierte Ökoeffizienzanalyse. Sie stellt sicher, dass bei der Entwicklung von Produkten und Verfahren neben ökonomischen auch ökologische Aspekte frühzeitig berücksichtigt werden. Folgende, in diesem Sinne beispielhafte DBU-Förderprojekte präsentieren sich vom 11. bis 13. Oktober am Gemeinschaftsstand Nr. E 40 von DBU und Bio Deutschland e. V. auf dem Hannoveraner Messegelände:

  • Nachhaltige und wertschöpfende Synthese chiraler Wirkstoffe (Profene) durch selektive bio­katalytische Oxidationsprozesse (Chiracon GmbH/Luckenwalde, www.chiracon.de):

Profene (z. B. Ibuprofen) sind gängige Antirheumatika und Schmerzmittel. Durch die biotechnologische Synthese lassen sich gezielt die wirksamen S-Enantiomeren dieser Wirkstoffe gewinnen, während die chemische Synthese immer ein Gemisch aus S- und den im Molekülbau spiegelbildlichen R-Enantiomeren erbringt. Der biotechnologische Syntheseweg steht damit für eine erhöhte Ausbeute, geringeren Rohstoffeinsatz, weniger Abfälle und vor allem auch für eine bessere Wirksamkeit und ein geringeres Nebenwirkungspotenzial.

 

Oxidative Enzyme (Oxidoreduktasen) ermöglichen es, molekularen Sauerstoff direkt als Cosubstrat zu verwenden und so eine Reihe von hochinteressanten Ausgangsstoffen für nachfolgende Reaktionen zu synthetisieren. Im Gegensatz zur chemischen Synthese kann dabei auf toxische oder explosive Reagenzien verzichtet werden.

  • ChemBioTec – Netzwerk für nachhaltige chemische und biotechnologische Produktionsprozesse (ChemBioTec, Technische Universität Dortmund/Dortmund, www.chembiotec.de):

Der durch die DBU initiierte Forschungsverbund ChemBioTec unterstützt als Kompetenz- und Koordinierungsplattform das Umsetzen neuer biotechnologischer Produk­tionsprozesse. Dazu werden relevante Projektpartner aus Forschung und Wirtschaft – beispielsweise Forschungseinrichtungen, kleine und mittelständische Unternehmen sowie die Groß­industrie – miteinander vernetzt und unterstützt.

Insgesamt wurden im Bereich Biotechnologie bisher 212 Vorhaben mit insgesamt 57,7 Mio. Euro durch die DBU gefördert. Bereits zweimal vergab die DBU den Deutschen Umweltpreis, den höchst­dotierten Umweltpreis Europas, an Protagonisten der Weißen Biotechnologie.
Ansprechpartner:
Dr. Hans-Christian Schaefer,
Tel.: 0541|9633-321
E-Mail: hc.schaefer@dbu.de
www.dbu.de