DBU aktuell Nr. 2 | Februar 2014

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Bildcollage: Moderne Fernerkundungsdaten geben Einblicke in die Entwicklung von Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft – sowohl am Computer als auch zur Unterstützung der Geländearbeit
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1.) Digitale Medien eröffnen neue Wege für die Umweltbildung

Die Studie »Jugend, Information und (Multi-)Media« (JIM-Studie) aus dem Jahr 2012 belegt, dass Handys und Smartphones ihre Position als Alltagsbegleiter von Jugendlichen weiter ausgebaut haben: Über 90 % der Jugendlichen besitzen ein Handy, fast 50 % ein Smartphone. Im Kontext der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) enthält die JIM-Studie aus dem Jahr 2011 interessante Erkenntnisse: Dort wurde erhoben, dass die Themen »Umwelt und Umweltschutz« sowie »Energieversorgung und -politik« auf Rang zwei und vier der für Jugendliche zehn interessantesten Themenfelder zu finden sind.

Aus diesen Befunden ergibt sich grundsätzlich ein großes Potenzial für den Einsatz neuer digitaler Medien in der Umweltbildung sowie in der Bildung für nachhaltige Entwicklung – speziell im Blick auf Jugendliche, die Naturerfahrungen aus eigenen Stücken nicht anstreben würden.

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert daher bereits seit einigen Jahren Vorhaben, bei denen unterschiedliche neue Medien und in den letzten Jahren verstärkt auch mobile, digitale Geo-Medien eine Rolle spielen, um umwelt-, naturschutz- und nachhaltigkeitsrelevante Themen spannend an Jugendliche zu vermitteln. Der vorliegende Newsletter enthält einige Projektbeispiele. Aus Sicht der DBU konnten im Rahmen der Tagung »Neue Wege in der Bildung für nachhaltige Entwicklung?! – Potenziale und Grenzen digitaler Medien«, die Anfang 2012 stattfand, wichtige Erkenntnisse im Dialog der unterschiedlichen Akteure gewonnen werden. So wurde deutlich, erläutert DBU-Umweltbildungsexperte Dr. Alexander Bittner, dass Geo-Medien stets als methodisch-didaktisches Werkzeug der Bildung für nachhaltige Entwicklung betrachtet werden sollten, jedoch kein Selbstzweck sein dürften.

Andererseits böten gerade mobile Geomedien die Möglichkeit, die reale Welt auch mit Unterstützung virtueller Daten und Modelle zu erkunden. Zentrale Fragestellungen vieler Aufgabenbereiche wie Flächennutzung, Naturschutz, Ressourcenschonung, Ökosystemdienstleistungen ließen sich mittels dieser Technologien untersuchen. »Dabei wird die Technikaffinität vieler Jugendlicher zum Motivator für eine Auseinandersetzung mit unserer Biosphäre«, sagt Bittner.

Um Themen mittels digitaler Medien erschließen und individuelle Hürden für den Wissenserwerb überwinden zu helfen, scheint für Jugendliche vor allem das Arbeiten in längerfristigen Projekten geeignet zu sein. Hier ergeben sich im Zuge der weiteren Ausgestaltung der Ganztagsschule interessante Möglichkeiten. Handlungsbedarf sieht Bittner in diesem Zusammenhang allerdings für die Lehreraus- und -fortbildung und ergänzt: »Vielfältige Möglichkeiten für den Einsatz digitaler Medien bestehen darüber hinaus im außerschulischen Kontext«. Durch Kooperationen von schulischen und außerschulischen Bildungsakteuren beispielsweise ließen sich Bildung für nachhaltige Entwicklung und die Berufsorientierung für Jugendliche gleichzeitig befördern.

Wer sich über den aktuellen Stand des (digitalen) Medieneinsatzes einen Überblick verschaffen möchte, kann dies in Kürze unter anderem auf der Bildungsmesse didacta (25.–29. März) in Stuttgart tun. Auf dem Messegelände in Halle 4 ist die DBU in diesem Jahr mit einem eigenen Stand vertreten.