DBU aktuell Nr. 2 | Februar 2014

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Bat © Thomas Stephan
The bat and . . .
woodpecker © Thomas Stephan
... the woodpecker are often hollow tree dwellers.

5.) Stadt Frankfurt schützt Höhlenbewohner

Alte Bäume mit Höhlen werden von vielen Tieren wie Fledermäusen, verschiedenen Vogelarten und Käfern als Wohn-, Ruhe- und Fortpflanzungsstätte genutzt. Sie sind deshalb ein gesetzlich geschützter Lebensraum. Höhlenbäume werden jedoch bei der Holzernte, der Parkpflege oder bei Verkehrssicherungsmaßnahmen bundesweit noch immer oft in Unkenntnis der Sachlage gefällt.

Auch im Winter, wenn Bäume in der Regel gefällt werden, können sich Winterquartiere von Fledermäusen oder anderen Tierarten in den Baumhöhlen befinden. Um zu vermeiden, dass geschützte Tierarten bei notwendigen Fällarbeiten oder Pflegemaßnahmen an Bäumen zu Schaden kommen, hat die Stadt Frankfurt am Main mit dem Institut für Tierökologie und Naturbildung einen Praxis-Leitfaden erarbeitet, der bundesweit einsetzbar ist.

Ziel des Vorhabens war es, Höhlenbaum bewohnende Tierarten zu schützen und allen, die mit der Baumpflege betraut sind und täglich Entscheidungen im Konfliktfeld zwischen Artenschutz und Verkehrssicherung treffen müssen, praxisnah Hilfestellung zu geben. Methodisch wurden dabei bekannte Strategien mit innovativen Lösungen verknüpft – beispielsweise einer neu entwickelten Infrarot-Höhlenkamera.

Die Leitlinien wurden für und mit den beteiligten Akteuren erarbeitet und sind beim Magistrat der Stadt Frankfurt am Main, Umweltamt, und beim Institut für Tierökologie und Naturbildung, erhältlich (www.umweltamt.stadt-frankfurt.de, Rubrik: Pflanzen und Tiere). Projektbegleitend fanden mehrere Führungen, Exkursionen und andere umfangreiche Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit statt. Als Grundlage für den Leitfaden wurden die Höhlenbäume in zahlreichen Park- und Waldflächen der Stadt Frankfurt markiert, die Baumhöhlen bewohnenden Tiere (speziell Fledermäuse) erfasst und zusammenfassend evaluiert.