DBU aktuell Nr. 2 | Februar 2014

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Laut einer Studie der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg sind GPS-Geräte unter mobilen elektronischen Geräten besonders häufig im Einsatz. © A. Lude
Laut einer Studie der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg sind GPS-Geräte unter mobilen elektronischen Geräten besonders häufig im Einsatz.

4.) Reales und virtuelles Lernen verschränken

Das Forschungsprojekt mobi-LU (mobiles Lernen in der Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung/BNE) der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg verfolgte das Ziel, Möglichkeiten und Hindernisse von mobilen elektronischen Geräten in der Umweltbildung und der Bildung für nachhaltige Entwicklung aufzuzeigen und damit die Fachdiskussion konstruktiv zu beflügeln. Hierzu wurden Expertenbefragungen und eine Online-Befragung von Bildungsanbietern im deutschsprachigen Raum durchgeführt sowie zwölf Fallstudien ausgewertet.

Aus den Ergebnissen wurden »didaktische Drehbücher« als konkrete Gestaltungshilfen von eigenen Projekten abgeleitet. Sie berücksichtigen die Ziele und Rahmenbedingungen von Bildungsprojekten und dienen damit Bildungsakteuren in der Praxis.

Die Expertenbefragung ergab im Wesentlichen, dass didaktische und pädagogisch-methodische Strategien zu erarbeiten seien, um die Potenziale der mobilen Technologien auch erfolgreich nutzen zu können. Der alleinige Einsatz von mobilen Endgeräten ohne Einbettung in eine angemessen gestaltete Lernumgebung stellte sich als nicht zielführend heraus. Ein durchaus widersprüchliches Bild, so die Studie, zeigte sich beim Auswerten der vorhandenen Angebote. Einerseits konnten sehr anspruchsvolle, didaktisch und methodisch ausgeklügelte Umweltbildungsangebote identifiziert und beschrieben werden.

Andererseits wurden die Möglichkeiten des mobilen, ortsbezogenen Lernens nur ansatzweise ausgeschöpft. So würden häufig nur GPS-Geräte anstatt der eigenen Geräte (z. B. Smartphones) der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingesetzt. Und diese seien zudem selten an aktivierende Lern- und Erkundungsaufgaben vor Ort gekoppelt. Die Daten der Studie deuten nach Ansicht der Wissenschaftler der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg ferner auf ein Dilemma hin: Demnach sei oftmals die Medienkompetenz der Anbieter, Angebotsleiter und der beteiligten Lehrer im Vergleich mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eher gering.

Ein großer Vorteil scheint das mobile Lernen selbst zu sein. So kann vielfältiges Lern- und Informationsmaterial über die Geräte in der natürlichen Umgebung genutzt werden, Lerngänge können digital in Bild und Ton festgehalten und mit anderen geteilt werden. Es ergeben sich so neue Möglichkeiten zur Verschränkung von realem und virtuellem Lernen.

Die Studie wurde unter dem Titel »Mobiles, ortsbezogenes Lernen« (Lude et al. 2013) im Schneider Verlag, Baltmannsweiler, veröffentlicht.