DBU aktuell - Nr.9 | September 2007

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

DBU-Aktuell 09/07 © bekuplast
Kleinladungsträger sind vor allem zum Transport und zur Aufbewahrung von Kleinbauteilen im Einsatz.
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6.) Kleinladungsträger künftig verstärkt aus Recyclingmaterial?

Allein im Verbund der deutschen Automobilindustrie sind rund 36 Mio. Kleinladungsträger (KLT) im Einsatz. Sie dienen zum Transport und zur Aufbewahrung von Kleinteilen. Da es sich dabei häufig um elektronische Bauteile handelt, müssen die KLT aus antistatischem oder elektrisch ableitfähigem Material gefertigt sein, um ungewollte elektrostatische Entladungen zu vermeiden. Das Projekt der Daigler Kunststoffspritzerei GmbH (Trochtelfingen) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Angewandte Forschung (IAF/Reutlingen) zielte darauf ab, für KLT einen Werkstoff zu entwickeln, der diesen Anforderungen entspricht und aus Produktionsabfällen bzw. Recyclingmaterial besteht.

Die besten Ergebnisse konnten hier mit einer Kombination aus gemahlenem Aluminium und Kohlenstofffasern erzielt werden. Die Einfärbung des Materials erfolgte durch Beimischung eines 2-3-prozentigen Farbbatches. Aus dieser Materialkombination hergestellte Prototypen wurden potenziellen Kunden zu Testzwecken überlassen. Es zeigte sich, dass zentrale Produkteigenschaften wie elektrische Ableitfähigkeit, Einfärbbarkeit sowie Stabilität gegenüber anwendungstypischen Reinigungsmitteln für die KLT gegeben waren.

Die Hersteller sehen dem möglichen Absatz des preislich attraktiven Recyclingprodukts daher mit Zuversicht entgegen. Bei einem Marktanteil von 10 % für KLT aus Recycling-Compound könnten dem Stoffkreislauf pro Jahr rund 1.200 t wiederverwertetes Material zugeführt werden.