DBU aktuell - Nr.3 März 2008

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

DBU-aktuell 03/08
Die neuen Futtermittel wurden in einem Forellen­zuchtbetrieb erfolgreich auf Praxistauglichkeit getestet.
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6.) Ablaufwasser aus Fischzuchten verbessert

Die Fischproduktion in Aquakultur unterliegt kontinuierlichem Wachstum. Stetige Zunahmen werden vorhergesagt. Das Problem dabei sind große Mengen an phosphat- und stickstoffhaltigen Fischexkrementen, die trotz des Einsatzes von Filteranlagen mit dem Ablaufwasser aus den Fischhaltungsbecken in die Gewässer gelangen und dort zu Belastungen führen. Durch die Erhöhung der Fischkotstabilität lassen sich Umweltschäden deutlich reduzieren, weil größere Partikel besser herausgefiltert werden können als kleine.

Ziel eines Projektes der Fischereiforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg (Aulendorf) war es, einen neuen Ansatz zur Verminderung der Ablaufwasserbelastung aus der modernen Forellenproduktion in die Praxis zu überführen. Durch den Zusatz eines neuartigen pflanzlichen Bindemittels zu den Futtermischungen lässt sich die Kotfestigkeit sehr deutlich bis zu 200 Prozent steigern. Nach erfolgreichen Fütterungsuntersuchungen im Labormaßstab erfolgte die Ergebnis­übertragung in Freilandanlagen bei einem Forellenzuchtbetrieb. Hier wurden die neuartigen Futter- und Beimischungen unter Realbedingungen eingesetzt und die Effekte des Binderzusatzes in einer Trommelfilteranlage ermittelt. Die Bindemittel sind für Fischfutter zugelassen. Sie stören weder den Pelletierungsprozess noch beeinträchtigen sie die Futterleistungen. Die Futtermittelpreise werden durch den preisgünstigen Zusatzstoff nur unwesentlich erhöht; damit bleibt die Wettbewerbsfähigkeit der Fischzucht­unternehmen erhalten, die das neue Futter einsetzen. Gleichzeitig kann die Umwelt spürbar entlastet werden.

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