DBU aktuell Nr. 5 | Mai 2009

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Gasanalyse
Mathias Härtel, Mitarbeiter der Entsorgungsgesellschaft Steinfurt mbH, führt eine Gasanalyse durch.
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3.) Energetische Nutzung von Deponiegas mit niedrigem Methangehalt

Die Nutzung von Deponiegas zur Stromerzeugung leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Die im Zuge der Stoffumsetzung auf den Deponien entstehenden Methangase werden dabei gezielt abgesaugt und in Gasmotoren verbrannt. Dadurch wird eine diffuse Emission des Klimagases Methan verhindert, das ein 21-fach höheres Treibhauspotenzial als Kohlendioxid aufweist. Problematisch ist, dass sich die Methankonzentration des abgesaugten Deponiegases im Zuge des fortschreitenden Abbaus organischer Deponieanteile über die Zeit reduziert. Unterschreitet der Methangehalt einen Schwellenwert von etwa 40 %, kann das Deponiegas nicht mehr sicher in Gasmotoren verbrannt werden. Üblicherweise findet dann eine thermische oder biologische Behandlung der Gase ohne energetische Nutzung statt. Als Alternative hierzu wurde von der Entsorgungsgesellschaft Steinfurt auf der Deponie Altenberge demonstriert, dass methanarmes Deponiegas mit Biogas vermischt und sicher zur Stromerzeugung in Gasmotoren genutzt werden kann. Ein solches Verfahren bietet sich auch deswegen an, weil viele Deponien über die Infrastruktur für den parallelen Betrieb von Biogasanlagen verfügen. Das in Kooperation mit der Fachhochschule Münster durchgeführte Demonstrationsvorhaben hat sowohl die ökologischen als auch ökonomischen Vorteile eines solchen Verfahrens aufgezeigt.