DBU aktuell Nr. 11 | November 2009

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

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Bürostuhl mit preisgekrönter Mehrschichttextilie
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2.) Sitzkissen ökologisch hergestellt

Im Rahmen eines Textiltechnologie-Projekts entwickelte das Unternehmen Visiotex GmbH (Neu-Ulm) das Fertigungs­verfahren »Wovenit« weiter. Es bietet eine ganze Reihe ökonomischer und ökologischer Vorteile im Vergleich zur konventio­nellen Textilfertigung. So lassen sich beispielsweise in einem Arbeitsgang 3D-geformte Oberflächen und Konturen und auch Mehrschichttextilien her­stellen – ideal beispielsweise für Sitzkissen. So können etwa mit Wovenit hergestellte Sitzkissen die weniger umweltfreundlichen flammkaschierten und mit Schaumstoff stabilisierten Textilflächen ersetzen.
Zudem ermöglicht das Verfahren eine sortenreine Trennung der eingesetzten Materia­lien –  eine wesentliche Voraussetzung für ein geschlossenes Textil-Reyclingkonzept. Auch das Zuschneiden, die Konfektio­nierung und die damit verbundene Abfallentsorgung entfallen vollständig. Bisher kalkulierte man muster­abhängig mit bis zu 25 % Zuschneide­abfällen. Werden sie eingespart, sinken die Material­kosten – beispielsweise um bis zu 8 % bei der Autositzbezugfertigung im Vergleich zu einer konventionellen Herstell­methode. Außerdem arbeitet Wovenit direkt während des Fertigungsprozesses Zusatz­elemente wie Ösen, Schlaufen und Heizdrähte ein, sodass der Sitzbezug vereinfacht auf Formschaum gepolstert werden kann. Dieses reduziert die Abfallmenge weiter, aber auch die Montagekosten. Eine mit Wovenit hergestellte Mehrschichttextilie für Bürostühle, die sämtliche Verfahrensvorteile in einem Produkt kombiniert, wurde mit dem red dot award: product design 2009 ausgezeichnet.