DBU aktuell Nr. 2 | Februar 2011

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

5.) Stahlbeize nahezu rückstandsfrei

Üblicherweise ist das Beizen von Edelstahl ein umweltbelastender Vorgang. Um die Belastung in Grenzen zu halten, müssen die eingesetzten Beizsäuren (Salpeter- bzw. Flusssäure) aufwändig abgesaugt und entsorgt werden. Die Firma Stahlrohr & Filter GmbH beschritt insofern für ihren neuen Produktionsstandort in Rietberg (NRW) Neuland, als hier eine Tauchbeiz­anlage zum Einsatz kam, die wenig Beizmedium verbraucht und erstmals in Kombination mit einer Vakuum­destillationsanlage betrieben wird. Die Stahlprodukte der Firma finden in der Wasserversorgung, speziell im Brunnen­ausbau Verwendung. Die innovative Anlagenkombination bietet zahlreiche Vorteile im Vergleich zu konventionellen Lösungen: So konnte der Beizmedienverbrauch auf rund 1,8 m3 Flusssäure im Jahr reduziert werden. Durch die Kreislaufführung des Spülwassers konnte man ferner auf eine Abwasserreinigung verzichten. Eine Abluftreinigung war ebenfalls nicht mehr nötig. Deutlich verringert wurden ferner die zu entsorgende Abfallmenge sowie der Energieverbrauch. Da zudem die Kosten bei einwandfreien Beiz­ergebnissen um etwa 8 % gesenkt werden konnten, lässt sich das Verfahren als voller Erfolg bezeichnen.
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