Das Beizen von Edelstahl ist ein umweltbelastender Arbeitsgang. Die Beizsäuren bestehen aus fünfprozentiger Flusssäure und fünfzehnprozentiger Salpetersäure. Die NOx-(Stickoxid) und HF-(Fluorid)Gase müssen bei offenen Beizbecken am Rand abgesaugt werden. Es gibt in Deutschland rund 3.000 Beizbetriebe. Auch die von der Stahlrohr & Filter (S&F) GmbH (Rietberg) hergestellten Rohre und Filter aus Edelstahl müssen nach der Produktion gebeizt werden.
Die Stahlprodukte finden in der Wasserversorgung Verwendung – speziell im Brunnenausbau. Das Unternehmen verlagerte seine Herstellung 2008 nach Rietberg und entschied sich für die Investition in eine betriebseigene, umweltschonende Beizanlagen-Technologie der Siedentop GmbH. Die »Rotainer«-Tauchbeizanlage wurde erstmals in Kombination mit einer Vakuumdestillationsanlage realisiert.
Bislang einmalig ist auch, dass die Beizanlage ein salpetersäurefreies Beizmittel verwendet (TOP-Acid Tauchbeize – sonderstabilisiertes Wasserstoffperoxid). Somit sind keine Abgaswäscher erforderlich. Eine Vakuumdestillationsanlage zur vollständigen Aufbereitung und Wiederverwendung des Abwassers wurde integriert. Anfallendes Spül-/Schmutzwasser wird neutralisiert und anschließend verdampft. Es verbleibt 50 °C warmes destilliertes Wasser, das wieder in dem Prozess zum Abspülen von Beizteilen eingesetzt werden kann.
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