DBU aktuell Nr. 6 | Juni 2012

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Arznei­mittelherstellung

8.) Neue DBU-Förderinitiative »Nachhaltige Pharmazie«

Die Herstellung von Arzneimitteln ist vielfach mit einem hohen Verbrauch an Rohstoffen, Lösungsmitteln und Energie sowie einem hohen Abfallaufkommen verbunden. Nach Anwendung werden die Arzneimittelsubstanzen und ihre Metaboliten ausgeschieden und können somit in die Umwelt gelangen.

Heute lassen sich Arzneimittelrückstände in Böden, Oberflächen-, Grund- und Trinkwasser nachweisen. Sie stellen langfristig ein Risiko für die menschliche Gesundheit dar und schädigen nachweislich die Umwelt. Eine nachhaltige Pharmazie (sustainable pharmacy) hat nicht nur die erwünschte Wirkung der Arznei im Blick.

Sie zielt auch auf den schonenden Umgang mit Ressourcen, die effiziente Herstellung und eine möglichst emissionsarme Anwendung der Wirkstoffe ab und trägt so zum Schutz der Umwelt bei. Um diese Ziele zu unterstützen, schreibt die DBU eine Förderinitiative zum Thema »Nachhaltige Pharmazie« für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Forschungs­einrichtungen aus.
Vorrangig werden Projekte gefördert, die sich durch folgende Merkmale auszeichnen:

  • Entwicklung neuer umweltfreundlicher Synthese- und Aufreinigungsverfahren mittels Methoden der Green Chemistry und/oder der industriellen Biotechnologie
  • Verbesserung der Absorption und Metabolisierung des Wirkstoffes im Körper
  • Verminderte Emission durch Änderung der Formulierung, Darreichungsform (Galenik) bzw. Applikationsform
  • Substitution umweltproblematischer durch umweltfreundlichere Hilfsstoffe

Einreichungsfrist für Skizzen ist der 20. August 2012. Weitere Informationen zu Antragstellung und Ansprechpartnern unter: www.dbu.de/2031.html