DBU aktuell Nr. 1 | Januar 2013

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Peenemünder Haken © Nobert Rosing
Auch der Peenemünder Haken, geprägt durch Flachwasserbereiche, Sandinseln und Brackwasser­röhrichte, gehört zur Flächenkulisse des neu gegründeten Netzwerks Nationales Naturerbe.

1.) National Trust Deutschland: Netzwerk Nationales Naturerbe

Der Naturschutz in Deutschland bekommt einen neuen starken Treuhänder. Auf Initiative der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) setzten bislang 37 Naturschutzorganisationen ihre Unterschrift unter die Gründungscharta des »Netzwerks Nationales Naturerbe«. Das Netzwerk ist ein Zusammenschluss von gemeinnützigen und öffentlichen Eigentümern von Naturschutzflächen (siehe "Charta für ein Netzwerk Nationales Naturerbe"). Gemeinsam gehören den Netzwerkmitgliedern rund 235 000 ha (Stand 31.12.2012) – eine Fläche von der Größe der Städte Berlin, Bremen, Hamburg und München zusammen.

DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, der den Zusammenschluss initiiert hat, erläutert die Ziele des Netzwerks: Nach dem Vorbild des englischen National Trust will es »durch Wissens- und Erfahrungsaustausch sowie durch Zusammenarbeit den Umfang, die Qualität und die Nachhaltigkeit von Flächenschutz in Deutschland steigern und den Umgang mit unserem natürlichen Erbe verbessern«.

Brickwedde sieht im Netzwerk vor allem die Chance, die Bedeutung eigentumsrechtlich gesicherter Naturschutzflächen in der Öffentlichkeit besser zu vermitteln. Ziel sei es, dass die Netzwerkmitglieder als Teil einer größeren Bewegung innerhalb und außerhalb Deutschlands wahrgenommen würden und sich die Sichtbarkeit und Wirksamkeit der Aktivitäten jedes Einzelnen durch ein gemeinsames Auftreten erhöhten.

Umweltbildung auf den Flächen der Netzwerk-Partner sei dabei ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. Brickwedde: »Wenn sich Menschen für die Natur begeistern, den Wert der Natur anerkennen und sich ihrer eigenen Verantwortung bewusst werden, unterstützen sie auch den Schutz der Natur. So können Menschen für den Naturschutz gewonnen und ihr Verständnis für dessen Anliegen gesteigert werden.«

Das Netzwerk Nationales Naturerbe ergänzt bestehende Netzwerke von Naturschutzakteuren, arbeitet mit diesen zusammen und unterstützt sie. Über regelmäßige Arbeitskreise und Tagungen soll der Informationsfluss untereinander optimiert werden. Bisher wurden vier Arbeitsgruppen eingerichtet: für Flächenmanagement, Monitoring, Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit. Diese werden in regelmäßigen Abständen tagen und themenbezogene Arbeitspakete entwickeln. Ein nächstes Jahrestreffen des Netzwerks ist für Herbst 2013 geplant.

Und auch politische Schlagkraft soll das Netzwerk bekommen. Brickwedde: »Wir entwickeln, moderieren und kommunizieren gemeinsame Positionen unserer Mitglieder und setzen uns dafür ein, in Politik und Gesellschaft Gehör für die Anliegen des eigentumsrechtlichen Naturschutzes zu finden.« Ähnliche Netzwerke gibt es bereits in verschiedenen Ländern wie England, den Niederlanden und Belgien, in den USA, in Südamerika und in Australien.

Den Kern des Netzwerks bildet das Nationale Naturerbe. Es handelt sich dabei um Naturschutzflächen, die dauerhaft aus dem Eigentum der Bundesrepublik Deutschland überwiegend in die Träger­schaft der Länder, der DBU und von Naturschutzorganisationen übertragen wurden. Zur Gebietskulisse des Netzwerks zählen aber auch alle sonstigen Flächen im Eigentum seiner Mitglieder, die vorrangig dem Naturschutz gewidmet sind. Der Schutz dieser Flächen orientiert sich ebenfalls an den fachlichen Kriterien des Nationalen Naturerbes.

www.netzwerk-nationales-naturerbe.de

 

Gründungsmitglieder des Netzwerks Nationales Naturerbe:

  • Bayerischer Naturschutzfonds,
  • Biosphärenreservat Südost-Rügen,
  • BUNDstiftung,
  • DBU Naturerbe GmbH,
  • Deutsche Wildtier Stiftung,
  • Heinz Sielmann Stiftung,
  • Schrobach-Stiftung,
  • Michael Succow Stiftung,
  • NABU-Stiftungen Nationales Naturerbe,
  • Hessisches Naturerbe und Naturerbe Mecklenburg-Vorpommern,
  • Nationalparke Bayerischer Wald und Kellerwald-Edersee,
  • Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim,
  • Naturschutzstiftung Heidekreis,
  • Naturstiftung David,
  • Nordrhein-Westfalen Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege,
  • Stadt Göttingen Stadtwald,
  • Stiftung für Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt,
  • Stiftung Hof Hasemann,
  • Stiftung KulturLandschaft Günztal,
  • Stiftung Naturlandschaften Brandenburg,
  • Loki Schmidt Stiftung,
  • Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein,
  • Stiftung Naturschutz Thüringen,
  • Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg,
  • Stiftung Pro Artenvielfalt,
  • Stiftung Reepsholt,
  • Stiftung Umwelt- und Naturschutz Mecklenburg-Vorpommern,
  • Stiftung Wälder für Morgen,
  • Verschönerungsverein Siebengebirge,
  • Wildland Stiftung Bayern,
  • WWF Deutschland,
  • Zentrum für Umwelt und Kultur Benedikt­beuern,
  • Zoologische Gesellschaft Frankfurt
  • Zweckverbände Landschaft der Industriekultur und Presseler Heidewald- und Moorgebiet.