DBU aktuell Nr. 4 | April 2013

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Herbst-Zeitlose
Schön, aber nicht ungefährlich: die Herbst-Zeitlose

5.) Herbst-Zeitlose effektiv zurückdrängen

In extensiv genutzten, aus naturschutzfachlicher Sicht wertvollen Grünlandbeständen ist stellenweise in den letzten Jahren eine Wiederausbreitung der sehr giftigen Herbst-Zeitlose (Colchicum autumnale L.) zu beobachten. Schon bei geringen Anteilen der Pflanze im Futter ist die Möglichkeit der Vermarktung des Heus stark eingeschränkt. Ziel der Justus-Liebig-Universität Gießen war es daher, in Kooperation mit der Universität für Bodenkultur Wien, mit den Oberen Naturschutzbehörden, den Regierungspräsidien Darmstadt und Gießen, dem Forstamt Groß-Gerau sowie Haupt- und Nebenerwerbslandwirten eine naturschutzkonforme Managementstrategie zur Regulierung der Herbst-Zeitlose zu entwickeln, dabei aber die vergesellschafteten naturschutzfachlich wertvollen Pflanzenarten zu schonen.

Beim Prüfen unterschiedlicher Mahdregime zeigte sich, dass das effektivste Zurückdrängen der Herbst-Zeitlose durch einen frühen Schnitt Ende April/Anfang Mai möglich ist. Zu diesem Zeitpunkt ist das Verhältnis zwischen Nährstoffgehalten in oberirdischer Biomasse und Speicherorganen am größten und ein Schnitt bewirkt den größtmöglichen Ressourcenentzug. Um einen ausreichenden zweiten Aufwuchs zu gewährleisten und die Samenschüttung der Begleitflora zu ermöglichen, sollte der zweite Schnitt zur Futternutzung Ende Juni bis Mitte Juli stattfinden. Die frühen Mahdtermine müssen insbesondere in Naturschutzgebieten mit den Naturschutzbehörden abgestimmt werden.