Bei der Herstellung von Bierwürzen stellt das Kochen der Würze gegen Ende des Prozesses den energieintensivsten Schritt dar. Durch das Nachschalten einer Vakuumnachverdampfung am Ende des Brauprozesses ist es möglich, die Siedetemperatur auf 98–99 °C abzusenken und gleichzeitig alle Aufgaben des Kochprozesses zu erfüllen.
Dies ermöglicht unter bestimmten Voraussetzungen auch den wirtschaftlichen Einsatz von Blockheizkraftwerken (BHKW) zur Wärme- und Stromversorgung. Dabei wird die Grundlast der Brauerei bei 80 °C durch die Niedertemperaturabwärme des BHKW gedeckt. Das Aufheizen der Würze erfolgt mit der höheren Temperatur des BHKW-Abgases.
Im Vorhaben der Kaspar Schulz Brauereimaschinenfabrik und Apparatebauanstalt KG (Bamberg) wurde zunächst in theoretischen Voruntersuchungen, später in Komponentenuntersuchungen und abschließend in einer Technikumsanlage die Einbindung eines Adsorptionswärmespeichers mit Zeolith in die Verfahrenskombination Vakuumverdampfer/BHKW getestet. Das Vorhaben griff damit den Ausgleich von Lastspitzen als wichtiges Thema der Energieeffizienz in Unternehmen auf.
Im Ergebnis zeigte sich, dass der Speicher sowohl in der Lage ist, die geforderte Wärmemenge zu speichern als auch die notwendige Entladungsleistung zu erbringen. Somit ist es möglich, die Wärmeversorgung einer kleinen bis mittleren Brauerei mittels BHKW sicherzustellen. Der Adsorptionswärmespeicher gleicht Lastspitzen aus, sodass das BHKW trotz hohem Deckungsanteil vergleichsweise klein dimensioniert werden kann, was für einen wirtschaftlichen Betrieb die Voraussetzung darstellt. Im Vergleich zu einer konventionellen Anlage aus Würzekocher und Dampfkessel erreicht das dargestellte Verfahren eine Primärenergieeinsparung von 32 %. Basierend auf den bisherigen Erfahrungen plant die Firma den Bau einer Pilotanlage.
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