DBU aktuell Nr. 1 | Januar 2014

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Biomasseheizkraftwerk in Hersbruck
Geht neue Wege in der Stromerzeugung: Das Biomasseheizkraftwerk in Hersbruck

5.) Erstmals Kombiprozess für Holzhackschnitzel-Heizkraftwerk

In den vergangenen zwei Jahren ist es der Naturenergie Hersbruck GmbH & Co. KG (Abensberg) gelungen, ein innovatives Projekt für die gekoppelte Erzeugung von Wärme und Strom aus Holzhackschnitzeln zu realisieren. Erstmalig wird beim Biomasseheizkraftwerk in Hersbruck Strom im Dauerbetrieb über eine Heißluftturbine erzeugt. Deren Antriebswärme wird mittels Gegenstrom-Holzvergaser aus Restholz erzeugt. Das Kombipowersystem erreicht eine elektrische Leistung von 225 kW (el. Gesamtwirkungsgrad: 15 %).

Mit Staubemissionen von weniger als 2 mg/m³ und CO-Werten von weniger als 10 mg/m³ weist die Biomassevergasung zudem einen weit geringeren Schadstoffausstoß auf als marktübliche Rostfeuerungsanlagen. Die Anlage kommt ferner im Gegensatz zu anderen Kraft-Wärme-Kopplung-Systemen mit vergleichsweise feuchtem Rest-Holz aus der Wald- und Forstwirtschaft sowie der Landschaftspflege zurecht. Anfang dieses Jahres wird die Anlage um eine zweite Verstromungseinheit erweitert. Eine nachgeschaltete direkt beheizte ORC-Anlage (Organic-Rankine-Cycle) nutzt die heißen Turbinenabgase zur weiteren Stromerzeugung. Sie soll den elektrischen Wirkungsgrad des Systems dann um weitere 8 Prozentpunkte auf rund 23 % steigern. Der Gesamtwirkungsgrad der Anlage (Strom und Wärme) liegt zwischen 75 und 80 %.