Um die gas- und partikelförmigen Schadstoffemissionen von Feuerungsanalagen zu senken, kommen üblicherweise Katalysatoren oder Elektrofilter zum Einsatz, die in das Abgassystem der Feuerstelle eingesetzt werden. Wirtschaftlicher und technisch vorteilhafter ist es jedoch, die Schadstoffe gleich im Brennraum zu behandeln, um die dort generell vorhandene Energie für diesen Prozess zu nutzen. Einen derartigen Lösungsansatz realisiert die Arbeitsgruppe »Verbrennungssysteme« am Fraunhofer-Institut für Bauphysik, Stuttgart. Sie entwickelte ein sogenanntes Filter-Reaktor-System, das direkt die heißen Verbrennungsgase behandelt.
Den Reaktor dieses innovativen Filtersystems bilden hochporöse, gasdurchlässige und hochtemperaturbeständige Strukturen, die durch Drahtgestricke, Schaumkeramik, Kugel- sowie Späneschüttungen realisiert werden oder im dreidimensionalen Druckverfahren entstehen.
Der Reaktor speichert Wärme aus der Verbrennung und stellt sie für eine Oxidation zur Verfügung. Außerdem begünstigt das Filtersystem eine Vermischung mit Sauerstoff und schafft so Bedingungen, um organische Schadstoffe wie Feinstaub, Kohlenmonoxid und polyzyklische Kohlenwasserstoffe effizient nachzuverbrennen. Anorganische Partikel können durch Effekte wie Sperrung, Sedimentation oder Diffusion abgefiltert werden.
Weitere Informationen unter: www.ibp.fraunhofer.de/de/Kompetenzen/energiesysteme/feuerstaettenundabgasanlagen.html
Erfolgreiche Testergebnisse
Nachdem erste Entwicklungsschritte mit Hilfe von Laborsimulationen stattfanden, gelang es inzwischen, die erfolgreichen Testergebnisse in einer realen Kleinfeuerungsanlage zu verifizieren.