Auf kommunalen Kläranlagen in Deutschland werden prioritäre Stoffe (Schwermetalle, Pestizide, chlorierte Verbindungen u.a.), wie sie von der EU in einer Richtlinie im Jahr 2008 benannt wurden, derzeit nicht immer ausreichend aus dem Abwasser entfernt. Auch wird der Kläranlagenablauf nicht standardmäßig auf diese Stoffe hin untersucht. Für Probenahme und Analyse gibt es bundesweit keine einheitliche Vorgehensweise. Hier setzt ein von der Bioplan Landeskulturgesellschaft (Sinsheim) federführend geleitetes Projekt mit folgenden Zielen an:
In der ersten Projektphase (Sommer 2013), die der Methodenetablierung diente, wurden Proben von drei Kläranlagen erhoben, die in unterschiedlichen Einzugsgebieten liegen. Dabei wurden insgesamt 41 Parameter analysiert. Proben wurden aus dem Kläranlagenzu- und -ablauf sowie dem Primär- und Faulschlamm entnommen. Ziel war es, möglichst stabile Messwerte zu erzeugen. Tagesmischproben wurden daher sofort eingefroren und zu einer Wochenmischprobe vereint. Zum Herstellen der Mischproben und bei allen weiteren Bearbeitungsschritten kamen Edelstahlgefäße zum Einsatz. Die Analyseverfahren wurden an die Abwasserzusammensetzung und die zu erreichenden, sehr niedrigen Bestimmungsgrenzen angepasst.
Die Erfahrungen aus diesem Vorhaben werden in einer Handlungsempfehlung zur Beprobung und Analyse von prioritären Stoffen in urbanen Entwässerungssystemen zusammengefasst.
Weiterhin bilden sie die Grundlage für ein erweitertes und koordiniertes Monitoringprogramm, das eine mögliche zweite Phase des Projekts darstellt. Bundesweit soll dabei eine valide Datenbasis von Schadstoffkonzentrationen im Ablauf kommunaler Kläranlagen erarbeitet werden.
Weitere Informationen unter: www.bioplan.de