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DBU aktuell Nr. 6 | 2015 Mailen Drucken

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
4.) Sustainable Development Goals: Ehemalige DBU-Promotions­stipendiaten treffen DBU-Umweltpreisträger auf Burg Lenzen
Sehen Sie selbst... © Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Prof. Dr. Hans-Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgen­forschung e. V., sprach vor Alumni und aktuellen Promotionsstipendiatinnen und -stipendiaten zu den Herausforderungen des Klimawandels.
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Anlässlich der für September angekündigten Verabschiedung der Sustainable Development Goals der UN fand vom 8.–10. Mai 2015 eine Fachtagung der Alumni-Vereinigung des DBU-Promotionstipendienprogramms (DBU-Alumni.de) statt. Schauplatz der Veranstaltung mit prominenten Umweltpreisträgerinnen und Umweltpreisträgern zum Thema »Nachhaltigkeit« war Burg Lenzen an der Elbe. Bedauerlicherweise mussten Prof. Dr. Klaus Töpfer (ehem. Generalsekretär des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und Direktor des Institute for Advanced Sustainablity Studies IASS, Potsdam) und Prof. Dr. Rainer Grießhammer (Direktor des Öko­instituts Freiburg) aufgrund des Lokführerstreiks absagen. Dadurch bot sich die Gelegen­heit, den einleitenden Vortrag eines der weltweit führenden Klima­forscher, Prof. Dr. Hans-Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung e. V., zu den Herausforderungen des Klimawandels auszudehnen und ausführlich zu erörtern. In seinem Vortrag schilderte der Umweltpreisträger von 2007 an­schaulich die Kohlenstoffgeschichte
(»C-Story«) der menschlichen Zivilisation und ihre Auswirkungen im Laufe der letzten 250 Jahre und stellte diese in einen gut nachvollziehbaren Zusammenhang zu den Sustainable Development Goals (SDG).

In der sich anschließenden Diskussion verbreitete Prof. Schellnhuber durchaus einen gewissen Optimismus, was die Möglichkeiten angeht, den Klimawandel noch rechtzeitig zu stoppen bzw. abzumildern, wobei er der Zivilgesellschaft eine wichtige Rolle zuschrieb. In diesem Zusammenhang wies er auf die mittlerweile erschienene Umwelt-Enzyklika des Papstes hin, an der er in einem wissenschaftlichen Beirat des Vatikans mitgewirkt hat.

Prof. Dr. Angelika Zahrnt, Ehrenvorsitzende des Bundes für Umwelt und Natur­schutz Deutschland (BUND) e. V. und Umweltpreisträgerin 2009, leitete ihren Vortrag mit der von ihr gemeinsam mit dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie initiierte Nachhaltigkeitsstudie und den damit verbundenen Anfängen der Nachhaltigkeits­debatte vor 20 Jahren ein und erläuterte die sich anschließende Entwicklung bis hin zu den aktuellen Sustainable Development Goals. Sie betonte die unabdingbare Inter- und Transdisziplinarität, die Grundlage für entsprechende Entwicklungen darstelle. Eine zentrale Frage sei dabei, inwieweit es gelingen könne, einen Wandel hin zu einer »Suffizienzpolitik« zu vollziehen.

Die intensive Diskussion der Vorträge mit den Umweltpreisträgern entspann sich an folgenden Fragen:

•    Worin sind die größten Herausforderungen für die SDG (in Deutschland, Europa und weltweit) zu sehen?

•    Welche Defizite müssen dafür überwunden werden (institutionell, organisatorisch, politisch) und welche Rolle spielt dabei die Wissenschaft?

•    Wie ordnen Sie die Begriffe Ökosystemdienstleistungen und Resilienz sowie die Rolle von Governance in die aktuelle Diskussion um die SDG ein?

Der zweite Veranstaltungsteil wurde von Alumni und aktuellen Stipendiaten gestaltet: Prof. Dr. Harald Heinrichs, Leuphana Universität Lüneburg, referierte über die globalen Nachhaltigkeitsziele und die nationale Nachhaltigkeitspolitik, Dr. Eick von Ruschkowski, Naturschutzbund Deutschland (NABU) e. V., über Nachhaltigkeitsziele und deren Bedeutung für den NABU als Natur- und Umweltschutzverband und Dr. Moritz Hartmann, Wissenschaftskolleg zu Berlin, über Nachhaltigkeit durch Recht. Weiterhin trug Dr. Ingeborg Niestroy, International Institute for Sustainable Development (IISD, Genf) zum Thema »Small Planet: Analyse von 14 Ländern in Europa und Asien zur Entwicklung globaler Nachhaltigkeitsziele« vor. Alexander Schrode, Freie Universität Berlin, referierte zum Thema »Implikationen einer nachhaltigen Ernährungs- und Landwirtschaftspolitik für die Umsetzung der post-2015-Nachhaltigkeitsziele«. Prof. Dr. Aletta Bonn, Deutsches Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig, hielt einen Vortrag zum Thema »Ökosystemleistungen – Lebensgrundlage für unsere Gesellschaft«.

Diese Vorträge dienten als Impuls für die am Nachmittag stattfindenden Workshops mit den Themen »Governance und Nachhaltigkeit«, »Ernährung und Landwirtschaft« sowie »Ökosystem­leistungen«.

Abschließend wurde die Fachveranstaltung kurz zusammengefasst. Dabei wurden zahlreiche Themen identifiziert, welche die Alumni zukünftig in ähnlichen Veranstaltungen gemeinsam mit externen Fachexperten aufgreifen möchten. Die Unterstützung durch die hoch angesehenen Trägerinnen und Träger des Deutschen Umweltpreises war sehr wertvoll. Die Alumni hoffen, die Kooperation mit dem Kreis der Umweltpreisträger in diesem Sinne fortführen zu können.

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