DBU aktuell Nr. 7 | 2016

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Sehen Sie selbst... © Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Auch die Frage, wie sich die Landwirtschaft zukünftig entwickeln muss, damit alle Menschen satt werden, wird erlebbar gemacht.
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An 16 interaktiven Stationen der Ausstellung »ÜberLebensmittel« erhalten Besucher Denkanstöße.
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2.) Beim täglichen Umgang mit Lebensmitteln über den Tellerrand hinausschauen

»Wir leisten uns eine Lebensmittelverschwendung gigantischen Ausmaßes: In Deutschland landen jedes Jahr etliche Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Diesen ökologischen, volkswirtschaftlichen und sozialen Irrsinn müssen wir stoppen«, so formuliert es DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann. Das ganze System von der Herstellung über den Handel bis zum Verbraucher müsse hinterfragt werden. Wichtig sei es, die Ursachen von Lebensmittelverlusten zu erkennen und ganzheitlich etwas zu verändern. Bottermann: »Allein wegen der Tatsache, dass weltweit rund 800 Millionen Menschen hungern, zahlen wir mit dieser Verschwendung einen sehr hohen Preis – völlig unnötig.« Denn in Deutschland müssten viele Lebensmittel nicht im Müll landen, wenn Verfahrens- und Handlungsweisen sowie gesetzliche Vorgaben überdacht und optimiert würden.

»Die öffentliche Debatte bedarf dringend eines Perspektivwechsels – weg von Schuldzuweisungen hin zu einer konstruktiven gesellschaftlichen Debatte«, sagt Bottermann weiter. Und: »Wir müssen wieder dahin kommen, dass die Mittel zum Leben wertgeschätzt werden.« Unser Konsumverhalten habe auch internationale Auswirkungen, »wenn Erdbeeren aus Spanien, Äpfel aus Neuseeland oder etwa Fisch aus China gekauft und damit auch Anbau-, Arbeits- und Haltungs­bedingungen in weit entfernten Teilen der Erde beeinflusst werden«.

Neben zahlreichen fachlich und finanziell geförderten Projekten hat die DBU jetzt eine interaktive Ausstellung mit dem Titel »ÜberLebensmittel« entwickelt, die derzeit im Foyer der DBU Naturerbe GmbH zu erleben ist. Hintergründe, überraschende Einblicke, aber vor allem Lösungsvorschläge, wie sich trotz begrenzter Ressourcen – also aller natürlichen Lebensgrundlagen und Rohstoffe einschließlich Luft, Wasser und Boden – und veränderter Ernährungsgewohnheiten eine stetig wachsende Weltbevölkerung auch in Zukunft gesichert und ausgewogen ernähren kann, werden präsentiert.

Die Ausstellung besteht aus 16 interaktiven Stationen, an denen Besucher Denkanstöße dazu erhalten, wie eine nachhaltige Landwirtschaft, die die natürlichen Lebensgrundlagen schont, und eine gerechtere, ausgewogene Versorgung mit Lebensmitteln erreicht werden können. Besucher betreten zum Beispiel eine symbolisierte Weltkugel und erfahren bei einer Zeitreise, wie sich die Weltbevölkerung in den letzten 200 Jahren verändert hat. Auch die Frage, wie sich die Landwirtschaft zukünftig entwickeln muss, damit alle Menschen satt werden, wird erlebbar gemacht.

 


 

Ausstellung bis Ende 2017 in der DBU in Osnabrück
»ÜberLebensmittel« steht bis Ende 2017 in der DBU in Osnabrück, bevor sie auf fünfjährige Wanderschaft durch Deutschland geht. Für Schülerinnen und Schüler der Klassen 3 bis 13 bietet das DBU Zentrum für Umweltkommunikation zielgruppengerechte pädagogische Programme zur Ausstellung an. Geöffnet ist sie montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr. Weitere Informationen finden Sie hier.