DBU aktuell Nr. 3 | 2020

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Brunnen Berliner Dom © Falk Herrmann/piclease
Springbrunnen vor dem Berliner Dom

4.) Aus dem Mittelstand: Springbrunnen bald kein Sprungbrett für Keime mehr?

„Brunnenanlagen prägen das Stadtbild vieler Städte auf der ganzen Welt“, sagt Franz-Peter Heidenreich, DBU-Fachreferent Kreislaufführung und Bautechnik. In deutschen Großstädten wie Berlin, Dresden, Bremen oder Stuttgart würden jeweils über 250 öffentliche Brunnen und Wasserspiele existieren. Zwar werden die Brunnen mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser befüllt, und das Baden ist offiziell verboten. Doch das Wasser wird im Kreislauf geführt. Vor allem an heißen Tagen nutzen es Erwachsene und Kinder gerne zum Abkühlen und Spielen. Auch Vögel und Wildtiere nutzen das Wasser. Deshalb verschlechtert sich dessen Qualität.

Über Tröpfcheninfektion können bakterielle Keime dann zum Beispiel Atemwegserkrankungen auslösen. Die Firma Gebrüder Schröfel aus Woltersdorf (Brandenburg) stellte beispielsweise fest, dass es bei öffentlichen Springbrunnen vor allem im Sommer zu einer enormen Vermehrung von Bakterien, wie etwa Legionellen, kommen kann. Gerade diese Krankheitserreger können über den Sprühnebel in die Umgebungsluft verteilt werden und bei Aufnahme durch Einatmen teilweise schwere Erkrankungen wie eine Lungenentzündung auslösen. Innerhalb eines DBU-Projekts will das Unternehmen daher ein Reinigungsmodul entwickeln, das die Qualität des Brunnenwassers deutlich länger erhalten soll.

Dieses soll die aus medizinischen Produkten bekannte desinfizierende Wirkung von Silber und Kupfer nutzen. Damit wird sowohl die Verkeimung als auch die Algenbildung verringert. Ein weiterer Vorteil des neuartigen Moduls sei, dass es Wasser- und Reinigungskosten spare. „Außerdem entwickeln wir innerhalb des Projekts ein preiswertes Verfahren zur Kontrolle der Wasserqualität“, so Projektleiter Günter Schröfel, Geschäftsführer des Unternehmens Gebrüder Schröfel.

DBU-Pressemitteilung zum Projekt

DBU-AZ 34755