DBU aktuell Nr. 9 | 2020

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

AZ 33789 Rinderstall © Thünen-Institut für Agrartechnologie
Schematischer Querschnitt durch einen Rinderstall
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3.) Aus der Forschung: Mit einer besseren Belüftung zu weniger Ammoniak und mehr Tierwohl

Stickstoffanreicherungen in der Umwelt belasten Ökosysteme. Meist sind sie auf Ammoniakemissionen zurückzuführen. Die Landwirtschaft ist die größte Emissionsquelle für Ammoniak. Vor allem die Rinderhaltung steht im Fokus.

Hier setzt ein DBU-Projekt des Thünen-Instituts für Agrartechnologie in Braunschweig an: Der Projektpartner hat innerhalb von 25 Monaten ein Konzept für eine partielle Unterflurabsaugung entwickelt, um so die Emissionen im Bereich von Rinderställen zu reduzieren. Dabei werden die hohen Ammoniakkonzentrationen im Güllebereich unter dem perforierten Boden, auf dem die Tiere stehen, abgesaugt und einer Abluftreinigungsanlage zugeführt. Da die natürliche Belüftung im Oberflurbereich weiterhin stattfindet, dabei aber die Ammoniakbelastung reduziert ist, werden die Emissionen gesenkt und Tierschutzaspekte berücksichtigt.

In Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner Norddeutsche Bauernsiedlung GmbH (NBS), Hannover, wurde ein Rinderstall mit integrierter partieller Unterflurabsaugung für 255 Tiere entworfen. Um die Wirkungsweise der Absaugung untersuchen und gegebenenfalls optimieren zu können, wurde dieser Stall in eine Simulationssoftware übertragen. Mithilfe der numerischen Simulation – einer Computersimulation, welche mittels numerischer Methoden durchgeführt wird – konnten die Emissionen berechnet werden. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass der Ammoniakmassenstrom aus dem Stall in die Umgebung gesenkt werden kann. Inzwischen hat das Thünen-Institut mit Vertretern aus dem Bereich der Abluftreinigungsanlagen Gespräche aufgenommen. Ziel ist es, einen Partner für ein Folgeprojekt zu gewinnen.

DBU-AZ 33789