DBU aktuell Nr. 3 | 2021

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

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Biodiversität und Digitalisierung
Screenshot Biodiversität und Digitalisierung © Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Wie sehen die Anforderungen an digitale Lösungen im Bereich Biodiversität aus? Das diskutierten die Teilnehmenden des Online-Forums „Biodiversität und Digitalisierung"
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2.) Zweitägiges Online-Forum „Biodiversität und Digitalisierung“ zeigt konkrete Lösungsansätze

Coronapandemie, Klimakrise und der zunehmende Verlust von Biodiversität: Die globalen Herausforderungen für Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft sind enorm. Außerdem verändert die Digitalisierung zunehmend den Alltag der Menschen. Vor diesem Hintergrund ging das Online-Forum „Biodiversität und Digitalisierung“ der Frage nach, ob und wie digitale Technologien zum Erhalt der Biodiversität beitragen können. Es fand am 9. und 16. März statt und wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) durchgeführt.

„Digitalisierung muss grüner und energieeffizienter werden"

In einem Impulsvortrag am ersten Tag des Forums wies Professor Dr. Georg Teutsch, wissenschaftlicher Geschäftsführer des UFZ, insbesondere darauf hin, dass unser wirtschaftlicher Aufschwung von einer gesunden Umwelt abhänge. Anschließend machte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde deutlich, dass „digitale Technologien den Weg für ein effektives Monitoring und damit den Schutz der Biodiversität ebnen“ könnten. „Klar ist aber auch, dass die Digitalisierung grüner und energieeffizienter werden muss“, sagte Bonde. DBU-Kuratoriumsvorsitzende Rita Schwarzelühr-Sutter ergänzte: „Richtig eingesetzt sind digitale Technologien unverzichtbar, um Biodiversität zu schützen, den Klimawandel zu begrenzen und Ressourcen zu schonen.“

Anforderungen an digitale Lösungen

Als wesentliche Treiber für den Artenverlust benannte Professor Dr. Josef Settele vom UFZ neben der Ausbeutung von Umwelt und Natur die Art der Landnutzung, den Klimawandel und die Umweltverschmutzung. „Die Rate des Aussterbens von Arten hat seit Beginn der Industrialisierung bedenkliche Ausmaße erreicht. Der Erhalt der Biodiversität erfordert schnelles und konsequentes Handeln“, mahnte Settele. Nachdem verschiedene Praxisbeispiele vorgestellt wurden, ging es in einer Podiumsdiskussion um Anforderungen an digitale Lösungen. Ein Fazit: Die spannendste Herausforderung ist, wie aus den Daten konkrete Schritte zur Gestaltung der gesellschaftlichen Transformation abgeleitet werden können.

Naturschutz braucht weiterhin analoges Engagement

Die Digitalisierung habe großes Potenzial, so Wolfram Günther, sächsischer Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, in seiner Begrüßung an Tag zwei des Forums. Er machte aber auch deutlich: „Wirksamer Naturschutz braucht weiterhin das analoge Engagement von Verbänden, Vereinen und den ehrenamtlichen Naturschützerinnen und Naturschützern.“ An diesem Forumstag standen konkrete Lösungen im Mittelpunkt, die in vier verschiedenen Arbeitsgruppen zu den Schwerpunkten: Flächenbesitzer-/Flächennutzer-Perspektive, Politik-/Verwaltungs-Perspektive, Forschungs-Perspektive und Bürger-/Bildungs-Perspektive bearbeitet wurden. Alle Tagungsergebnisse finden sich in den Videoaufzeichnungen des Forums.