DBU aktuell Nr. 10 | 2022

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Die Umwelt wird in Schutzgebieten in ähnlichem Maß durch Pestizide beeinflusst wie in nicht geschützten Gebieten. © Kerstin Riemer auf Pixabay
Die Umwelt wird in Schutzgebieten in ähnlichem Maß durch Pestizide beeinflusst wie in nicht geschützten Gebieten.

2.) DBU-Projektbeispiel zum Erhalt der Biodiversität: Pestizide in Schutzgebieten – Herkunft und Maßnahmen

Pestizide, also chemische Pflanzenschutzmittel, werden in Schutzgebieten nur in Ausnahmefällen eingesetzt. Allerdings mehren sich die Hinweise, dass sie auch hier Auswirkungen auf Gewässer und Biodiversität haben. In einem DBU-geförderten Projekt des Instituts für Umweltwissenschaften (iES) der Universität Koblenz-Landau wurde daher die Pestizidbelastung von Schutzgebieten näher untersucht. Dazu nutzten die Forschenden zum einen umfangreiche Monitoringdaten zur Pestizidbelastungen von Oberflächengewässern in Schutzgebieten im Bundesland Sachsen. Zum anderen diente das Biosphärenreservat Pfälzerwald als Praxisbeispiel, in dem Pestizideinträge mittels Freilanderhebungen erfasst wurden.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Pestizidbelastung von Gewässern in Schutzgebieten zwar geringer ist, die ökotoxikologischen Risikoprofile ähneln sich jedoch. Das heißt, die Umwelt wird in Schutzgebieten in ähnlichem Maß durch Pestizide beeinflusst wie in nicht geschützten Gebieten. Als Quelle für die Pestizide wurde die landwirtschaftliche Nutzung außerhalb der Schutzgebiete ermittelt, wobei sie vermutlich über einfließende Gewässer oder durch Wind eingetragen werden. Die Forschenden schlussfolgern daher, dass Pufferzonen ohne Pestizideinsatz um die Schutzgebiete herum eine Schutzwirkung haben könnten.

Mehr dazu unter https://www.dbu.de/@35919Abschlussbericht, ein weiteres DBU-Projekt (AZ 38154) soll weitere Konzepte für einen geringeren Pestizideintrag erarbeiten.

AZ 35919