Deutscher Umweltpreis 2001 - Prof. Dr. Hermann Auernhammer | Stichwort: Precision Farming

Umweltschonender Düngen und Spritzen mit GPS

Prof. Dr. Hermann Auernhammer © Jan Rüter
"Aus meiner Sicht gibt es eine Reihen wichtiger Zukunftsthemen in der Landbewirtschaftung – beispielsweise weiter verbesserte Bilanzen bei den Nährstoffflüssen."
Vorschaubild - Auernhammer

Grundlage seiner Arbeit war die Beobachtung, dass es auf jeder landwirtschaftlich genutzten Fläche unterschiedlich fruchtbare Bereiche gibt. Dies liegt z. B. an den natürlichen Schwankungen des Nährstoffgehaltes oder der ungleichmäßigen Wasserversorgung im Boden. Werden nun Dünge- und Pflanzenschutzmittel gleichmäßig über die gesamte Feldfläche ausgebracht, kann es partiell zu einer Über- oder Unterversorgung mit Nährstoffen kommen, die sich negativ auf die Umwelt (z. B. Belastung des Bodens und Grundwassers) und auch auf den Gesamtertrag auswirkt.

Ziel war es, eine Technik zu entwickeln, die eine den Bodenbedürfnissen optimal angepasste Ausbringung von Dünge- und Pflanzenschutzmittel ermöglicht.

Professor Auernhammer begann seine Arbeiten zunächst mit der Entwicklung einer kleinen automatischen Wetterstation für die Erfassung betrieblicher Gegebenheiten mit völlig neuen Möglichkeiten bei der Nutzung von Prognosemodellen. Es folgte die Erarbeitung von Wiegetechniken zur Überwachung der Düngung mit größtmöglicher Exaktheit bei der Ausbringung, die in die landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuge integriert sind. Von besonderer Bedeutung sind seine Arbeiten zur Standardisierung elektronischer Kommunikation in der Landtechnik. Mit der federführenden Entwicklung des "landwirtschaftlichen BUS-Systems (LBS)" und der Nutzung von "Global Positioning Systems (GPS)" wurden von ihm wichtige Grundlagen für das "Precision Farming" entwickelt. Dabei wird das Satellitennavigationssystem GPS, das heute bereits in vielen Pkw genutzt wird, auch zur exakten Positionsbestimmung des landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuges auf dem Feld verwendet.

Über einen Bordcomputer erkennt der Landwirt genau die Bereiche, in denen eine Veränderung der Bewirtschaftung vorgenommen werden soll. Wird ein sensibler Bereich wie z. B. ein schützenswertes Biotop erreicht, gibt der Bordcomputer ein optisches oder akustisches Signal, um dem Schlepperfahrer zu signalisieren, dass er eine Veränderung der Düngemittelmenge vornehmen muss.

Überdüngungen können somit auf ein Minimum reduziert werden.