Deutscher Umweltpreis 1993 - Foron Hausgeräte GmbH | Stichwort: Erster FCKW-freier Kühlschrank

Weltweit erster FCKW- und FKW-freier Kühlschrank

Eberhard Günther
"Wenn ich an die Verleihung des ersten Deutschen Umweltpreises zurückdenke, ist in mir immer noch das Gefühl der Dankbarkeit."
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Kühlschränke und Klimaanlagen werden seit Jahrzehnten nach dem gleichen Prinzip betrieben. In einem Kompressor wird gasförmiges Kältemittel verflüssigt. Dabei wird das Kältemittel warm. An den Kühlrippen auf der Rückseite der Kühlschränke wird diese Wärme an die Umgebung abgegeben. Das nun flüssige Kältemittel kühlt sich wieder auf annähernd Raumtemperatur ab. Im Verdampfer im Inneren des Kühlschrankes wird das Kältemittel dann entspannt und verdampft. Dabei kühlt es sich stark ab, nimmt Wärme aus dem Kühlschrankinnern und der Prozess beginnt von vorn.

Über viele Jahre wurden Fluorkohlenwasserstoffverbindungen (FCKW und FKW) als wichtigstes Kältemittel eingesetzt. Seit den 80er Jahren ist bekannt, dass diese chemische Verbindung den Abbau der lebenswichtigen Ozonschicht in der Stratosphäre, die die Erdoberfläche vor aggressiver UV-Strahlung schützt, wesentlich mitverantwortlich ist.

Der FORON Hausgeräte GmbH mit ihrem Geschäftsführer Eberhard Günther † ist es gelungen, den weltweit ersten FCKW- und FKW-freien Kühlschrank zu entwickeln und gegen zum Teil erheblichen Widerstand großer Elektrohaushaltsgerätehersteller auf den Markt zu bringen. Das neu entwickelte Gerät kühlt mit den Naturgasen Butan und Propan. FCKW-frei bedeutete, nicht nur ein neues Kältemittel zu finden, sondern auch den zur Isolierung verwendeten Polyurethanschaum ohne FCKW aufzu­schäumen. Die Isolierung bestand nun aus einem leichter recycelbaren Material und der Energieverbrauch konnte um zehn Prozent gegenüber vergleichbaren Geräten gesenkt werden.

Nach dem Verkauf der FORON Hausgeräte GmbH gründete Eberhard Günther † 1997 die GÜNTHER engineering GmbH, um die Kältegerätetechnik weiter voranzutreiben. Ziel seiner Arbeit ist die Entwicklung von Kompaktkälteanlagen für Haushaltsgeräte mit deutlich reduziertem Fertigungsaufwand. Gleichzeitig sollen der Energieverbrauch, der Materialeinsatz und die Geräuschentwicklung deutlich gesenkt werden. Zur Erhöhung der Effizienz kommt es darauf an, die Komponenten optimal aufeinander abzustimmen und in einer kompakten Baugruppe zusammenzufassen. Der Grundaufbau der Geräte erfährt tiefgreifende Änderungen. Darüber hinaus geht es beispielsweise auch um eine wesentliche Absenkung des Verbrauches der Kühlgeräte an Kältemaschinenöl, von gegenwärtig rund 300 auf weniger als 30 ml. Alle Kompaktkälteanlagen sind modular aufgebaut und lassen sich durch eine re­cyclinggerechte Konstruktion deutlich einfacher und umweltfreundlicher entsorgen als bisherige Anlagen.