08.06.2017 | Workshop Ökosysteme und Wildnis: Ohne diese Buche sind wir alle fällig

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JuZuVie17 - Workshop Wildnis © Lukas Erdmann/Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Ronja Wörmann und Sabrina Brumme, beide DBU Naturerbe GmbH, geben Einblicke in Ökosysteme und das Miteinander ihrer Bewohner
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von Lukas Erdmann

In diesem Workshop brachten uns Ronja Wörmann und Sabrina Brumme von der DBU Naturerbe GmbH Ökosysteme mit ihren Bewohnern und deren Verhältnisse untereinander näher. Nach einem kurzen Brainstorming gingen wir das Thema mit einem Spiel an: Jeder Teilnehmende suchte sich ein Tier oder eine Pflanze in Kartenform aus. Auf den Karten standen die jeweiligen Lebensraumanforderungen und der Nahrungsbedarf der einzelnen Arten. Unser Ziel war es nun, ein funktionierendes und stabiles Ökosystem mit seinen Nahrungsbeziehungen aufzubauen - was sich als schwierige Aufgabe erwies. Relativ schnell brach unser System durch äußere Einflüsse (Ereignisse wie Kahlschläge oder Pestizideinsatz) in sich zusammen. So litten die Ameisen von Anfang an Hunger, da keiner von uns bereit gewesen war Blattläuse darzustellen. Als dann auch noch die Buche, als einziger Höhlen- und Totholzbaum, einem Kahlschlag zum Opfer fiel, war es um einen großen Teil des Ökosystems geschehen. Zahlreiche Tierarten wurden "obdachlos", andere verloren ihre Nahrungsgrundlage.

Im zweiten Versuch zogen wir entsprechende Schlüsse und schafften es dadurch unser Ökosystem länger am Leben zu halten.
Die folgende Diskussion drehte sich um die im Spiel erkannten Probleme: Bedeutung von Totholz und Höhlenbäume, den Wert von Insekten und Kleinstlebewesen und die Vorteile einer vielfältigen Landschaft. Aber auch Monokultur und die Abwägung zwischen Prozess- und Artenschutz fanden Aufmerksamkeit.

Insgesamt wurde uns klar, dass wir keine Art als Einzelnes, sondern als Baustein eines komplexen Systems sehen müssen, in dem nichts "nutzlos" ist.