Projektergebnisse der Teilnehmenden

An dieser Stelle stellen sich die zwölf Teilnehmerprojekte des Jugendkongresses Biodiversität 2017 vor. Nach zwölf Monaten Projektlaufzeit stellen die Akteure ihre Ergebnisse und ihre ursprünglichen Ideen und Ziele vor. Für den formulierten Inhalt sind die jeweiligen Projekte verantwortlich. Kontakt zu den Projektbeteiligen, kann über das Team in Osnabrück aufgenommen werden.

Der aktuelle Stand des Projektes "Netzwerk Artenkenntnis" im September 2018
371.84 kB - Aktualisiert/Update: 01.10.2018 11:45:35
2017_Collage_Naturfotos_JuKo © Robin Schmidt/Boas Steffani/DBU
Das Förderprojekt Netzwerk Artenkenntnis setzt sich für den Erhalt von Artenwissen ein
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2017_Chorthippus_biguttulus_JuKo © Robin Schmidt/DBU
Der Nachtigall Grashüpfer, Chorthippus biguttulus, ist neben weiteren Arten im Visier des Projektes Netzwerk Artenkenntnis
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1.) Netzwerk Artenkenntnis

Ein Jahr Projektarbeit und Ausblick

Noch immer sind wir Feuer und Flamme für unsere Idee eines „Netzwerk Artenkenntnis“, das dazu beitragen soll, Wissen und Erfahrung der Artenkenner an eine jüngere Generation weiterzugeben. Nur zu gern hätten wir nach der Projektlaufzeit eine fertige Internetplattform präsentiert, auf der sich Naturinteressierte und Artenkenner vernetzen und austauschen können. Dass uns dies in nur einem Jahr nicht in der Professionalität gelingen würde, wie wir es uns gewünscht haben, haben wir uns kurz nach dem Beginn eingestanden. Das Projekt ist dadurch jedoch alles andere als gescheitert.

Dass unsere Grundidee gut war, davon waren wir überzeugt – aber wir wollten den Beweis. Also führten wir zwei Umfragen durch, eine für Artenkenner und eine für Interessierte, die sich Artenkenntnis aneignen möchten, um eine umfangreiche Bedarfsanalyse machen zu können. Aus den Rückmeldungen der Umfrage wurden wir nicht nur überzeugt, dass so eine Internetplattform erwünscht ist, sondern auch auf viele relevante Aspekte gebracht, die bei einer praktischen Umsetzung zu bedenken sein werden. Schon die erste Auswertung hat eindrucksvoll gezeigt, wie groß die Bereitschaft ist, Artenkenntnis weiterzugeben beziehungsweise zu erwerben.

Wir haben uns vorgenommen, die Ergebnisse der Umfragen in einer Fachzeitschrift zu veröffentlichen und arbeiten derzeit an einem Manuskript. Parallel sind wir auf der Suche nach Möglichkeiten, um unsere ursprüngliche Projektidee verwirklichen zu können. Denn aus zahlreichen Gesprächen mit Personen verschiedener Naturschutz-Institutionen, die sich von der Idee begeistert zeigten und ihre Unterstützung angeboten haben, oder sich bereits für uns eingesetzt haben, haben wir immer wieder Rückenwind bekommen unsere Projektidee weiterzuverfolgen. Wir beabsichtigen daher, einen Förderantrag für eine mehrjährige Laufzeit zu stellen, und sind im Gespräch mit einer Institution, die Interesse an einer Projektträgerschaft gezeigt hat.

Wer über den Fortgang des Projekts „Netzwerk Artenkenntnis“ auf dem Laufenden gehalten werden möchte, kann unsere Projektseite auf Facebook liken (https://www.facebook.com/netzwerkartenkenntnis) oder die eigene Mailadresse in den Info-Verteiler eintragen: http://t1p.de/infoverteiler-netzwerk-artenkenntnis

Außerdem freuen wir uns über weitere Hinweise und Vorschläge zur geplanten Internetplattform sowie über Unterstützungsangebote.

Kontakt: projektgruppe[at]netzwerk-artenkenntnis[punkte]de

Ursprüngliche Idee

„Man kann nur schützen, was man kennt“

Um den Zustand und die Entwicklung der biologischen Vielfalt festzustellen und herauszufinden, welche Maßnahmen zu ihrem Schutz und ihrer Förderung erforderlich sind, werden fortwährend Menschen benötigt, die in der Lage sind, Tiere, Pflanzen und andere Organismen in ihrem Lebensraum aufzufinden, um sie zu bestimmen und weitere Informationen über sie zu gewinnen. Doch dadurch dass die Gesamtheit solcher „Artenkenner“ in den letzten Jahrzehnten geschrumpft ist und nicht genügend neue nachkommen, könnte man sie inzwischen selbst auf eine „Rote Liste“ setzen. Naturschutzkreisen ist das Problem seit längerem bewusst, dass durch diese Entwicklung langfristig die Grundlage der Naturschutzarbeit erodiert (vgl. Frobel & Schlumprecht 2014: Erosion der Artenkenner. URL: http://www.oekologische-bildungsstaette.de/ak/ak-pdf/erosion_artenkenner.pdf).


Ein Netzwerk zum Transfer von Artenkenntnis zur Förderung von Expertennachwuchs

Allerdings gibt es wohl viele Menschen, die gerne lernen würden, wie sie Arten bestimmen können, aber niemanden in ihrem Umfeld kennen, der es ihnen persönlich beibringen könnte. Mit dem Projekt „Netzwerk Artenkenntnis“ soll das Potenzial dieser Menschen geweckt werden, indem die Lücken zu Artenexperten durch ein Netzwerk überbrückt werden.

Dies soll möglich werden durch eine Internetplattform, über die Artenexperten, die bereit sind, ihr Wissen und ihre Erfahrung an interessierte Menschen weiterzugeben, von solchen kontaktiert werden können. Im besten Falle entstehen auf diese Weise informelle „Mentoring“-Gruppen unter der Leitung von Artenkennern, die sich regelmäßig zur Artbestimmung treffen. Interessierte werden dabei vom Wissen und der Erfahrung der Artenexperten profitieren, während diese eventuell Freiwillige gewinnen werden, die sie bei der Monitoring- und Kartierarbeit o. Ä. unterstützen.

Auf dem Jugendkongress Biodiversität haben sich 11 junge Leute zusammengetan, um innerhalb eines Jahres in Zusammenarbeit mit einschlägigen Fachverbänden und Arbeitsgruppen ein Netzwerk von Artenexperten zu erstellen, das möglichst viele Regionen Deutschlands in möglichst vielen Artengruppen abdeckt und naturkundlich interessierten Menschen nach einer Registrierung zur Verfügung steht.

Langfristiges Ziel des „Netzwerks Artenkenntnis“ ist die informelle Förderung und Ausbildung von neuen Artenkennern durch den Kontakt mit Artenexperten. Auf diese Weise leistet das Projekt einen grundlegenden Beitrag zu einer nachhaltigen Bewahrung und Förderung der biologischen Vielfalt.