Projektergebnisse der Teilnehmenden

An dieser Stelle stellen sich die zwölf Teilnehmerprojekte des Jugendkongresses Biodiversität 2017 vor. Nach zwölf Monaten Projektlaufzeit stellen die Akteure ihre Ergebnisse und ihre ursprünglichen Ideen und Ziele vor. Für den formulierten Inhalt sind die jeweiligen Projekte verantwortlich. Kontakt zu den Projektbeteiligen, kann über das Team in Osnabrück aufgenommen werden.

4.) Anpassung.Stadt.Wandel

Und das sind unsere Ergebnisse nach zwölf Monaten Projektlaufzeit

Das Projekt fokussierte sich am Anfang auf Berlin, eine Metropole, in welcher unglaubliches Potenzial schlummert. Unser Team wollte sich ursprünglich mit Privatpersonen und Personen des öffentlichen Lebens, die sich entweder privat oder in Projekten mit dem Thema Klimawandel und Klimawandelanpassungsmaßnahmen beschäftigen, sprechen und deren Meinung, Visionen und Hoffnungen festhalten. Daraus sollte ein Dokumentarfilm entstehen der einerseits die Risiken und Hürden die der Klimawandel auf lokaler Ebene mit sich bringt darstellt, auf der anderen Seite jedoch auch aufzeigt, wie wir gemeinsamen diesen Herausforderungen begegnen können und so durch lokale Anstrengungen globale Herausforderungen bewältigen können. Nach einem sehr positiven Start in die Projektarbeit kam uns leider die Realität in die Quere. Angedachte Kooperationspartner aus Berlin waren plötzlich nicht mehr verfügbar und generell fiel uns auf, dass wir mit dem anberaumten Budget nur schwerlich unsere Vorstellungen umsetzen könnten. Dies veranlasste uns dazu, das Projekt und den tieferen Sinn komplett zu überdenken und in seine Einzelteile zu zerlegen.

Was blieb war, dass die Message rüber kommen muss - Klimawandel geht uns alle an und wird uns und unsere Lebensweise (im globalen Norden) früher oder später auch beeinträchtigen. Dementsprechend entschieden wir uns aus Kosten und Logistikgründen die Szenerie und Produktion nach Köln zu verlegen da drei der vier Hauptakteure in diesem Projekt dort wohnen.

Auch standen wir jetzt vor der Entscheidung, was wir erreichen wollen. Wollen wir über einen Dokumentarfilm bestehendes Wissen und Initiativen abbilden oder geht es tatsächlich doch um die Kernaussage, die diese Initiativen haben?

Wir entschieden uns, dass es letztendlich um die Kernaussage geht – Klimawandel passiert jetzt, hat bereits Auswirkungen auf das Leben vieler Menschen und wird auch in Zukunft weiterhin starke Auswirkungen haben, wenn wir nicht anfangen mit unserer einen Welt anders umzugehen. Aus diesem Grund, trafen wir die Entscheidung, dass es nicht um das Abbilden von Inhalten gehen kann, sondern es um das Abbilden von starken Bildern und Kernbotschaften gehen muss, um Menschen dazu zu bringen, über ihr eigenes Handeln und die Auswirkungen, dass dieses Handeln hat zu reflektieren.

In enger Kooperation und mit unglaublicher Unterstützung unserer Partner 2badmen wurde ein Drehbuch entworfen, welches nach einem Konsultationsprozess mit der DBU, dann auch umgesetzt wurde.

So wurde aus dem Darstellen von lokaler Beispiele gegen den Klimawandel ein metaphorisches Darstellen, wie wir Menschen mit unserer einen Welt umgehen. Aus dem Fokus auf einzelne Personen wurde ein Fokus für das Große und Ganze – den Kernbotschaften im Kampf gegen den Klimawandel.

„Keine Schneeflocke in einer Lawine wird sich je verantwortlich fühlen.“ lautet ein Zitat, dass dem französischen Philosophen Voltaire zugeschrieben wird. Es meint, dass wir uns nie als Teil des Problems verstehen: Nicht unser Konsum sorgt für soziale Ungerechtigkeiten, nicht unser Verhalten sorgt für den Klimawandel, nicht die Produkte, die wir nutzen, sorgen für die Ressourcenknappheit (greenmakketing 2016). Dieses Zitat spiegelt sehr gut unsere intrinsische Motivation für dieses Projekt wieder. Wir alle konsumieren. Wir alle wollen gut leben. Wir alle wollen uns nicht einschränken. Aber damit tragen wir auch alle zum Klimawandel und seinen Folgen bei.

Das Projekt bot uns die Möglichkeit und den Rahmen, zu reflektieren, wie man eben genau diesen Effekt, dass sich die einzelne Person nicht verantwortlich fühlt, umgehen kann, um Menschen auf eine nicht konfrontative Art und Weise dazu anzuregen, sich mit ihrem Konsum im Zusammenhang mit Themen des Klimawandels zu beschäftigen. Die Tatsache, dass wir im Prozess frei waren Ideen zu iterieren und auch das Projekt an sich umzustrukturieren war uns eine große Hilfe und bot die nötige Flexibilität die es braucht, um solche Denkprozesse anzustoßen.

Das Ergebnis, der fertige Kurzfilm, bietet aus unserer Perspektive eine gute Grundlage, um Menschen aller Altersstufen, besonders aber jungen Menschen, die Thematik vor Augen zu führen um dann von dort in die Reflektion der eigenen Handlungsmöglichkeiten überzugehen. Diese Transferleistung sollte idealerweise von einem Rahmenprogramm begleitet werden, das leider aus jetziger Ressourcenlage schwer zu stemmen ist.

Alles in Allem, war das Projekt für alle Beteiligten ein interessanter und lehrreicher Prozess, der dafür gesorgt hat, dass sich das Individuum und damit auch das Umfeld der Personen weiter und stärker mit den Themen des Klimawandels beschäftigt hat und in Zukunft auch weiterhin damit beschäftigen wird.

Und das war unsere ursprüngliche Idee

Unser Projekt trägt den Namen „Anpassung.Stadt.Wandel“ und hat den Slogan „Deine Stadt, deine Umwelt, deine Möglichkeiten“. Unser Ziel ist es, Jugendlichen und jungen Erwachsenen das abstrakte, globale Konzept des Klimawandels anhand lokaler Beispiele greifbar zu machen. Es sollen zum einen die schon eingetretenen und zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels auf das direkte Umfeld der Menschen sowie Handlungsvorschläge dargestellt werden. Dies wird durch die Darstellung von städtischen Klimaschutzplänen, privaten Initiativen und Bürger*innen die in den Projekten arbeiten, dargestellt.

Das Ergebnis des Projekts wird ein informativer, kurzer Dokumentarfilm sein, der dann auf Social Media geteilt wird. Der Fokus unseres Projektes liegt auf der Stadt Berlin, da Großstädte im Kampf gegen den Klimawandel ein unglaubliches Potenzial darstellen. Auf lange Sicht werden 70% der Menschen weltweit in Großstädten leben was Herausforderungen aber auch viele Chancen mit sich bringt.

Das Video wird sich größtenteils an junge Menschen richten, die immer wieder die Notwendigkeit aktiv gegen den Klimawandel vorzugehen nicht erkennen und ihn nicht als "wichtig" oder "real" ansehen. Oft werden die Konsequenzen und damit die Verantwortung des aktiven Handelns auf Länder im globalen Süden projiziert.  

Im Film bekommen junge Menschen eine Vorstellung von privaten Initiativen, die sich mit dem Thema Klimawandelanpassung im lokalen Kontext beschäftigen und die bereits in Berlin existieren. Der Klimawandel als globale Herausforderung hat Berührungspunkte mit allen Aspekten der Nachhaltigkeit. Das Projekt soll dafür sorgen, dass das Thema verständlicher für die Menschen wird und zum anderen, dass der Klimawandel als lokale Herausforderung gesehen wird. Mit dem Wissen, dass es auch bei uns in Deutschland und nicht nur im globalen Süden Auswirkungen durch den Klimawandel geben wird, sind Menschen eher gewillt nachhaltiger mit Ressourcen umzugehen. Der Film wird zeigen, dass man bereits vor seiner eigenen Haustür etwas verändern kann und somit einen kleinen Teil gegen den Klimawandel unternehmen kann. Wir hoffen der Film wird vielen Jugendlichen die Augen öffnen und zeigen, dass kleine Dinge schon viel verändern können und dass um einen herum schon sehr viel getan wird um die Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen. Wenn man nicht weiß, was in der eigenen Stadt schon alles gemacht wird, sieht man auch nicht wie einfach es wäre aktiv zu werden. Aktuelle Informationen findet ihr unter https://www.facebook.com/ANSTWA17/?ref=br_rs .